Insgesamt vier Patienten mit einem Durchschnittsalter von 59,5 Jahren wurden nach Unterkieferfraktur infolge einer starken Alveolarkammatrophie (< 10 mm vertikale Höhe) in einem einzeitigen oder zweizeitigen Vorgehen mit Implantaten versorgt.
Bei beiden Verfahren wurden zunächst eine offene Reposition und eine starre Fixierung der Unterkieferfragmente durchgeführt. Beim einzeitigen Vorgehen wurden die Patienten sofort nach Versorgung des Bruchs mit vier interforaminalen Implantaten in Kombination mit einem aus dem hinteren Anteil des Beckenkamms gewonnenen autologen Knochentransplantat nach der Tent-pole-Technik versorgt.
Die Tent-pole-Technik ist dadurch charakterisiert, dass die Augmentation mit einem kortikospongiösen autologen Knochenblock und die Implantatinsertion gleichzeitig erfolgen. Beim verzögerten Vorgehen erfolgte die gleiche Versorgung ein halbes Jahr nach offener Reposition und starrer Fixierung.
Die Frakturen heilten bei allen Patienten ohne Dislokation der Bruchspalten ab und es traten keine post-operativen Komplikationen auf. Der mittlere Höhengewinn betrug 7,5 mm und es war keine periimplantäre Knochenresorption zu beobachten.
Schlussfolgerung: Die Tent-pole-Technik stellt eine sichere und effektive Methode zur Versorgung der frakturierten, stark atrophierten Mandibula dar.