Trotz der Weiterentwicklungen von Knochenersatzmaterialien xenogenen und allogenen Ursprungs gilt autologer Knochen noch immer als Goldstandard bei der Alveolarkamm-Augmentation. Absolute Kieferkamm-Augmentationen mit Eigenknochen können mittels der Knochenring-Methode zur Rekonstruktion dreidimensionaler Defekte durchgeführt werden.
Die Knochentnahme und die Präparation erfolgen mit genormten Trepanbohrern und führen zu einem guten Interface zwischen Implantat und Knochenring. Die Knochenring-Technik ermöglicht eine Fixierung des Knochenring-Transplantates sowie eine ausreichende Primärstabilität, über die Verankerung des Implantats im ortsständigen Knochen. Die Überhitzung des Transplantates wird mittels intermittierender Bohrung bei langsamer Drehzahl (maximal 200 U/min) unter ständiger Kühlung verhindert.
Bei bezahnten Patienten lassen sich aus der Kinnregion drei bis vier Knochenringe und bei zahnlosen Unterkiefern maximal bis zu sechs Knochenringe gewinnen, während aus dem retromolaren Bereich nur die Gewinnung von jeweils einem Knochenring pro Seite möglich ist. Hohlräume zwischen Knochenlager und Transplantat werden zum Schutz vor Resorption mit Knochenchips oder mit Knochenersatzmaterial ausgefüllt. Eine zusätzliche Abdeckung des augmentierten Areals mittels einer Barrieremembran stellt einen zusätzlichen Schutz vor resorptiven Vorgängen dar.