Vorliegender systematischer Review sollte einen Überblick über die Auswirkungen verschiedener chirurgischer Verfahren zum Erhalt des Alveolarknochens nach Zahnextraktion und auf die spätere Implantattherapie und die definitive Suprakonstruktion geben.
Zu diesem Zweck erfolgte bis Februar 2011 eine Recherche in den elektronischen Datenbanken MEDLINE-PubMed, EMBASE sowie CENTRAL. In die Untersuchung eingeschlossen wurden randomisiert-kontrollierte Studien sowie Kohortenstudien im prospektiven Design mit einem Follow-up von mindestens drei Monaten Dauer.
14 Studien erfüllten die Einschlusskriterien. Anhand acht dieser Studien konnte eine Metaanalyse erfolgen, die bei unbehandelten Extraktionsalveolen eine signifikant geringere Alveolarkammhöhe und –breite im Vergleich zu mittels erhaltender Maßnahmen behandelten Extraktionsalveolen ergab. Die Subgruppenanalyse bezüglich der unterschiedlichen Verfahren zur Erhaltung des Alveolarknochens ergab, dass sich eine Lappenbildung im Zusammenhang mit erhaltenden chirurgischen Maßnahmen statistisch signifikant auf eine erhöhte Dimensionsstabilität des Alveolarknochens in horizontaler Richtung auswirkt.
Erhaltende chirurgische Maßnahmen scheinen sich positiv auf die Dimensionsstabilität des Alveolaknochens nach Zahnextraktion auszuwirken. Die augenblickliche Evidenz lässt jedoch eine klare Formulierung von Leitlinien für die Verwendung weder bestimmter Biomaterialien, noch eines bestimmten chirurgischen Verfahrens zu.