In der vorliegenden Studie wurden die physikalisch-chemischen Eigenschaften von Titanund Zirkondioxid untersucht und ihre Affinität für verschiedene Bakterienarten verglichen. Dazu wurden scheibenförmige Prüfkörper mit unterschiedlichen Oberflächenzuständen hergestellt: Poliertes und partiell stabilisiertes Zirkondioxid (PZ), mit Zirkondioxid beschichtetes Titan (TBZ), Titan mit Zirkondioxid beschichtet und anschließend angeätzt (TBZA) wurden untersucht. Prüfkörper mit poliertem Titan (PT) dienten als Kontrollen. Die Oberflächenbeschaffenheit wurde mittels Rasterelektronenmikroskop und Profilometrie untersucht. Der Kontaktwinkel, die freie Enenergie und Mikrohärte der Oberfläche sowie ihre chemische Zusammensetzung wurden bestimmt. Die Prüfkörper wurden getrennt voneinander mit S. mitis und P. nigrescens inokuliert. Die Prüfkörper wurden dabei teilweise mit menschlichem Speichel bedeckt, bevor die Bakterien aufgebracht wurden. Nach sechs Stunden wurde anhand fluoreszenzmikroskopischer Bilder die bakterielle Bedeckungsrate der Prüfkörperoberfläche ermittelt. PZ und TBZ wiesen die geringste freie Oberflächenenergie und geringste Oberflächenbenetzbarkeit auf. Bei beiden war ein niedrigerer Prozentsatz an bakterieller Adhäsion als bei den Prüfkörpern aus der Kontrollgruppe festzustellen.
Schlussfolgerung: Es ist anzunehmen, dass die Modifikation von Titanoberflächen mittels Zirkondioxid zu den gleichen guten Oberflächeneigenschaften führt, wie sie bei reinen ZirkondioxidMaterialien anzutreffen ist. Die freie Oberflächenenergie scheint der wichtigste determinierende Faktor für die initiale Bakterienanlagerung auf glatten Flächen zu sein.