Mittels Aluminium werden die mechanischen Eigenschaften von Zirkondioxid-Keramik verbessert. Unklar ist, wie sich der Aluminium-Zusatz auf die Biokompatibilität des Materials auswirkt. Daher wurde in der vorliegenden Studie das Verhalten menschlicher Osteoblasten auf aluminiumverstärktes Zirkondioxid (ATZ) mit unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheiten untersucht.
Menschliche Osteoblasten aus dem Oberkieferknochen von vier menschlichen Probanden wurden auf Prüfkörper mit folgenden Eigenschaften platziert: ATZ mit maschinierter Oberfläche, ATZ nach Luftpartikel-Abrasion und ATZ nach Luftpartikel-Abrasion und Säureätzung. Prüfkörper aus Titan nach Luftpartikel-Abrasion und Säureätzung (SLA) sowie Polystyrol dienten als Kontrollen. Die Oberflächenstruktur der Prüfkörper wurde mittels Profilometrie und Rasterelektronenmikroskopie erfasst und charakterisiert. Weiterhin wurden die Zellproliferation, der Anteil zellbedeckter Oberfläche, die alkalische Phosphatase(ALP) und OsteokalzinProduktion bestimmt. Die Oberflächenrauigkeit von ATZ war nach Luftpartikel-Abrasion erhöht, zeigte jedoch profilometrisch geringere Werte als SLA (p<0,05; Mann-Whitney U-Test). Der Zellproliferations-Assay ergab keine signifikanten Unterschiede zwischen ATZ, SLA und Polystyrol. Die Oberfläche aller Prüfkörper war dicht mit Osteoblasten bedeckt und die ALP- und Osteokalzinproduktion war bei allen Prüfkörpern ähnlich hoch. Die Analyse der Zellmorphologie ergab flache Osteoblasten mit Zellfortsätzen auf allen Prüfkörpern. Schlussfolgerung: Oberflächenveränderungen von ATZ mittels Luftpartikel-Abrasion oder/und Säureätzung scheinen das Wachstum und die Differenzierung von menschlichen Osteoblasten nicht zu beeinflussen. ATZ scheint ein gutes Substrat für das Wachstum und die Differenzierung von Osteoblasten darzustellen.