Das Ziel der Studie war die Untersuchung der Reaktion menschlicher Gingivafibroblasten (human gingival fibroblasts: HGF) auf glatte oder raue Zirkondioxidoder Titanoberflächen. Zu diesem Zweck wurden scheibenförmige Prüfkörper mit Oberflächen aus glattem Zirkondioxid (Zr-S), rauem Zirkondioxid (Zr-R), glattem Titan (Ti-S) sowie rauem Titan (Ti-R) hergestellt. Die Oberflächenrauigkeit wurde rasterkraftmikroskopisch untersucht, während die Zellproliferation mittels Mikrokultur-TetrazoliumTests (MTT-Assay) gemessen wurde. Die genotypischen Ausprägungen verschiedener Kollagene und Integrine (bestimmte Ankerproteine in der Zellmembran) wurden mittels Echtzeit-Polymerase Kettenreaktion ermittelt. Die Prüfkörper aus Ti-R wiesen die größten Oberflächenrauigkeiten auf, gefolgt von den Prüfkörpern aus Zr-R, Ti-S und Zr-S. Die Geschwindigkeit der Zellproliferation war auf den Zr-S-Prüfkörpern im Vergleich zu den übrigen Prüfkörpern signifikant erhöht. Die genotypische Ausprägung war auf Zr-S Oberflächen bei Integrin alpha 2 nach drei Stunden und Integrin alpha 5 sowie Typ I-Kollagenfasern nach 48 Stunden im Vergleich zu den Prüfkörpern mit Titanoberfläche signifikant hochreguliert. Im Gegenzug waren die Integrine beta 1 und beta 3 sowie Kollagen Typ III auf Zr-S-Oberflächen im Vergleich zu den anderen Oberflächen signifikant reduziert.
Schlussfolgerung: Die vorliegenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass verschiedene Oberflächenmaterialien und Oberflächeneigenschaften die Morphologie, die Proliferation und die genotypische Ausprägung menschlicher Gingivafibroblasten beeinflussen können.