In der vorliegenden prospektiven klinischen Vergleichsstudie wurden bei 564 Patienten Einzel- oder Mehrfachimplantationen, Sinusbodenaugmentationen sowie vertikale und/oder laterale Augmentationen mit autologem Knochen durchgeführt. Die Untersuchungsgruppe bestand aus Probanden ohne gerinnungshemmende Medikation sowie aus Probanden mit Einnahme von Thrombozytenaggregationshemmern (THA), Vitamin K-Antagonisten (VKA), neuer/direkter oraler Antikoagulanzien sowie Probanden (NOAKs/DOAKs), die einem Heparin-Bridging
(als Ersatz für die Einnahme von Vitamin K-Inhibitoren) unterzogen wurden. Von den sieben beobachteten Nachblutungen (1,2 %) traten vier (3,4 %) in der Probandengruppe auf, die
unter einer gerinnungshemmenden Therapie standen und drei in der Gruppe ohne Einnahme von Gerinnungshemmern (0,6 %).
Die Invasivität des jeweiligen Eingriffs hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Häufigkeit postoperativer Blutungen. Patienten mit Einnahme von Vitamin K-Antagonisten wiesen im Vergleich der Probandengruppe ohne Einnahme gerinnungshemmender Medikamente ein signifikant höheres Nachblutungsrisiko auf. Alle Nachblutungen konnten mit einfachen blutstillenden Maßnahmen kontrolliert werden. In der Gruppe der Patienten mit Einnahme von DOAKs konnten keine Nachblutungen beobachtet werden.

Schlussfolgerung: Die gerinnungshemmende Therapie sollte
im Rahmen implantatchirurgischer Maßnahmen aufrechterhalten werden, um das Risiko für die Entstehung einer Thromboembolie möglichst gering zu halten.