Bei 367 Patienten unter antikoagulativer Therapie wurden Zahnextraktionen durchgeführt, ohne dass die gerinnungshemmenden Präparate abgesetzt wurden. 119 Patienten wurden mit direkten oralen Antikoagulanzien (DOAKs) und 248 mit Warfarin behandelt. In der Gruppe der Patienten mit DOAK-Administration erfolgten 128 Extraktionen und in der WarfarinGruppe 262. Alle Extraktionen bei den DOAK-Patienten wurden sechs bis sieben Stunden nach der letzten Einnahme des Medikaments durchgeführt. Um potenzielle postoperative Blutungsrisiken im Verhältnis zum Zeitpunkt der Extraktion und die Blutkonzentration des Gerinnungshemmers zu ermitteln, wurden die aktivierte partielle Thromboplastinzeit (APTT) bei Dabigatran und die Prothrombin-Zeit (PT) bei Rivaroxaban dreimal nach ihrer Gabe gemessen. In der DOAK-Gruppe wurden vier Nachblutungen beobachtet (3,1 %), während in der Warfarin-Gruppe 23 Nachblutungen (8,8 %) auftraten. Die Unterschiede zwischen beiden Gruppen waren nicht signifikant.

Schlussfolgerung: Eine Unterbrechung der DOAK-Gabe ist im bei Zahnextraktionen nicht notwendig.