In der vorliegenden klinischen Studie sollten Risikofaktoren für postoperative Blutungen nach Zahnextraktion bei Patienten unter gerinnungshemmender Behandlung identifiziert werden. Die 443 Extraktionen wurden bei den 382 Patienten durchgeführt, ohne die Gerinnungshemmer abzusetzen. Bei 17 Patienten konnten Nachblutungen beobachtet werden. Neun davon standen unter Warfarin-Therapie, sechs erhielten eine Kombination aus Warfarin und Plättchenhemmern und zwei wurden mit Plättchenhemmern behandelt.
Die INR der 15 Patienten unter Warfarin- bzw. Kombinationstherapie war am Tag der Intervention < 3,0. Bei zwölf dieser 15 Probanden (80,0 %) mussten lokale Maßnahmen zur Blutungsstillung durchgeführt werden. Bei den beiden Patienten mit der PlättchenhemmerMonotherapie reichte eine einfache Kompression mittels Aufbisstupfer zur Blutungsstillung aus. Als Risikofaktoren für postoperative Blutungen wurden chirurgische Zahnentfernungen sowie Entzündungen im Bereich der zu extrahierenden Zähne identifiziert. Bei Patienten unter Warfarin-, Mono- bzw. Kombinationstherapie sind aufgrund der Häufigkeit der Nachblutungen lokale Maßnahmen zur Blutungsstillung zu empfehlen.