Um Risiken für Blutungen nach zahnärztlichen Eingriffen bei Patienten zu ermitteln, die mittels einfacher oder dualer antithrombozytärer Therapie behandelt werden, wurde eine Literaturrecherche in den Datenbanken Medline, Embase und der National Guideline Clearinghouse Datenbank durchgeführt. In den 15 in die Untersuchung einbezogenen Studien wurde festgestellt, dass bei der einfachen und dualen Therapie die Risiken für Blutungen unmittelbar nach den Eingriffen erhöht sind, während keine erhöhten Komplikationen
in Form intraoperativer Blutungen oder später Nachblutungen beobachtet werden konnten.

Schlussfolgerung: Ein erhöhtes Risiko für Nachblutungen nach zahnärztlichen Eingriffen ist bei Gabe von einfachen oder dualen Thrombozytenaggregationshemmern nicht ersichtlich. Daher besteht keinerlei Indikation, die Medikation auch bei invasiven zahnärztlichen Eingriffen zu unterbrechen oder zu ädern.