Die vorliegende randomisiert kontrollierte klinische Studie wurde durchgeführt, um zu ermitteln, ob Zahnextraktionen bei Patienten mit einem INR innerhalb des Normalbereichs durchgeführt werden können, ohne dass der Gerinnungshemmer Warfarin abgesetzt werden muss. Dazu wurden von insgesamt 109 Patienten 52 der Kontrollgruppe zugeteilt, wo die Warfarin-Einnahme zwei Tage vor dem Extraktionstermin eingestellt wurde. 57 Patienten wurden der Testgruppe zugeteilt, in welcher die Warfarin-Einnahme weiter durchgeführt wurde. Nachblutungen traten in der Testgruppe häufiger auf als in der Kontrollgruppe (15 von 57/26,0 % im Vergleich zu 7 von 52/14,0 %), ohne dass jedoch ein statistisch signifikanter Unterschied
ermittelt werden konnte.

Schlussfolgerung: Die weitere Einnahme von Warfarin bei Patienten mit einem INR > 4,1 kann zu einem geringgradig erhöhten postoperativen Blutungsrisiko führen. Da mit dem Absetzen
von Warfarin Risiken verbunden sind, sollte das routinemäßige Absetzen des Gerinnungshemmers vor Zahnextraktionen überdacht werden.