Die Studie wurde durchgeführt, um die Auswirkungen der Weiterführung einer gerinnungshemmenden Therapie mit direkten oralen Antikoagulanzien (DOAKs) im Vergleich zu Warfarin im Rahmen von oralchirurgischen Maßnahmen zu ermitteln. In der DOAK-Gruppe wurden an 43 Patienten 53 oralchirurgische Eingriffe durchgeführt. Bei 15 dieser Eingriffe wurde die DOAK-Gabe vorher abgesetzt. In der Warfarin-Gruppe erfolgten 59 Eingriffe an 50 Patienten, ohne dass das Präparat in bestimmten Fällen abgesetzt wurde. Vier geringgradige Nachblutungen (10,5 %) konnten in der DOAK-Gruppe beobachtet werden, während in der Warfarin-Gruppe neun Nachblutungen (15,3 %) registriert wurden. Zwischen diesen
beiden Gruppen bestanden keine statistisch signifikanten Unterschiede in Bezug auf die Nachblutungshäufigkeit. In der Gruppe, in welcher die DOAK-Gabe abgesetzt wurde, traten
keine Nachblutungen ein.

Schlussfolgerung: Geringfügige oralchirurgische Eingriffe wie beispielsweise Extraktionen können ohne erhöhte Nachblutungsrisiken durchgeführt, und können im Fall von Nachblutungen sicher mittels entsprechender lokaler Maßnahmen zur Blutungsstillung kontrolliert werden.