Bei 546 Patienten, bei welchen unterschiedliche antithrombotische Therapiemaßnahmen durchgeführt wurden, sollten Zusammenhänge zwischen postoperativen Blutungen und der
Art des oralchirurgischen Eingriffs untersucht werden. Eine weitere Zielsetzung war die Untersuchung von Zusammenhängen zwischen der Art der antithrombotischen Behandlung und der notwendigen lokalen Maßnahme zur Blutstillung. Untersucht wurden Probanden unter Medikation mit Aspirin (n=310), Clopidogrel (n=97) sowie Aspirin + Clopidogrel (n=139). Zum
Vergleich wurden 575 Probanden herangezogen, bei welchen ebenfalls oralchirurgische Maßnahmen kleineren Umfangs erfolgten und die nicht unter einer gerinnungshemmenden
Therapie standen (Kontrollgruppe).
Bei der dualen Therapie mit Aspirin und Clopidogrel war die Odds Ratio für eine verlängerte Nachblutungszeit im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant erhöht, gefolgt von Clopidogrel und Aspirin. Eine verlängerte Nachblutungsperiode konnte bei 20 Patienten aus
der Kontrollgruppe und bei 22 Patienten aus der Gruppe der Probanden mit gerinnungshemmender Medikation beobachtet werden.
Eine verlängerte Nachblutungszeit war in der Gruppe der Probanden mit einer thrombozytenaggregationshemmenden Therapie nicht mit der Art des chirurgischen Eingriffs assoziiert. Bei der dualen thrombozytenaggregationshemmenden Therapie war das Risiko für eine verlängerte Nachblutungsperiode am höchsten und es waren signifikant mehr Maßnahmen zur lokalen Blutungsstillung notwendig.