Vier neue direkte Gerinnungshemmer (DOAKs) wurden mit den Präparaten Dabigatran, Rivaroxaban, Edoxaban und Apixaban als Alternativen zu anderen Gerinnungshemmern eingeführt. Da sie zu geringeren Interaktionen mit anderen Medikamenten führen, eignen sie sich zwar als Alternativmedikation, geeignete Protokolle für ihren Einsatz im Zusammenhang mit Eingriffen in der Mundhöhle sind derzeit aufgrund der eingeschränkten Studienlage jedoch nicht bekannt. Das Ziel der Übersichtsarbeit war daher, die Wahrscheinlichkeit für Blutungen bei Weiterführung der Medikation bzw. das Risiko für eine Thromboembolie bei Absetzen bzw. einem Ausweichen auf Heparin-Präparate zu ermitteln. Dazu wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed, Scopus und ISI Web of Science durchgeführt. Bei den elf in die Analyse einbezogenen Studien handelte es sich um zwei RCT, drei prospektive und drei retrospektive Studien sowie um zwei Fallserien und eine Fallstudie. Die Analyse ergab, dass es sich bei DOAKs um eine sichere gerinnungshemmende Medikation handelt. Mögliche Nachblutungen können mittels konventioneller Methoden zur Blutstillung
gestillt werden. Ein Bridging mit Heparin kann auf Grundlage der Erkenntnisse eher nicht empfohlen werden.