Die Substitution einer Warfarin-Gabe durch Heparin im Rahmen von Zahnextraktionen ist zeitaufwendig und mit zusätzlichen Aufwendungen für Laborleistungen und hohen Behandlungskosten verbunden. Das Ziel der Studie war daher zu untersuchen, ob Zahnextraktionen auch ohne Änderung der Warfarin-Gabe sicher und komplikationslos durchgeführt werden können. Dazu wurden 40 Patienten vier Behandlungsgruppen zugeteilt:
Gruppe 1: Keine Unterbrechung der WarfarinGabe, Gruppe 2: Bridging mit niedrig-molekularem Heparin, Gruppe 3: Bridging mit nicht fraktioniertem Heparin und Gruppe 4: Kontrollgruppe ohne gerinnungshemmende Medikation. Die INR und die Anzahl verwendeter Aufbisstupfer am OP-Tag wurden für jeden Patienten dokumentiert.
In keiner Gruppe konnten schwerwiegende Nachblutungen beobachtet werden. Auch die mittlere Anzahl verwendeter Aufbisstupfer zur Blutungsstillung unterschieden sich nicht signifikant zwischen den Gruppen.
Schlussfolgerung: Zahnextraktionen können auch bei Weiterführung der Warfarin-Gabe bei Patienten mit einer INR zwischen 1,0 bis 4,0 und entsprechenden lokalen Maßnahmen zur
Blutstillung sicher und komplikationslos durchgeführt werden.