Das Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung zur Wirksamkeit verschiedener lokaler Maßnahmen zur Blutgerinnungsförderung nach Zahnextraktion bei Patienten unter Therapie mit gerinnungshemmenden Vitamin K-Antagonisten. Zu diesem Zweck wurden 90 Patienten mit einem INR ≤ 3,0 nach dem Zufalls-prinzip drei Behandlungsgruppen zugeteilt.
In Gruppe A wurde bei Patienten mit einem mittleren INR von 2,35 nach Zahnextraktion ein Nahtverschluss durchgeführt. In Gruppe B erfolgte bei Patienten mit einem mittleren INR
von 2,43 eine Förderung der Blutgerinnung mit einem lokal applizierten resorbierbaren Gelatineschwamm, während in Gruppe C Patienten mit einem INR von 2,36 keinerlei Maßnahme zur Blutgerinnungsförderung durchgeführt wurde. Nachblutungen wurden bei einem Patienten aus Gruppe A sowie je zwei Patienten aus den Gruppen B und C beobachtet. In allen Fällen konnte die Nachblutung mittels einfacher blutstillender Maßnahmen gestoppt werden. Außer in einem Fall traten die Nachblutungen in den ersten zwei Stunden nach
dem Eingriff auf.
Schlussfolgerung: Bei Patienten mit einer antikoagulativen Therapie mit Vitamin K-Antagonisten können Zahnextraktionen sicher und vorhersehbar durchgeführt werden, ohne dass die Dosierung des Gerinnungshemmers reduziert werden muss. Bei Patienten mit einem INR ≤ 3,0 können Nachblutungen mittels einfacher Druckkompression und ohne weiterführende lokale gerinnungsfördernde Maßnahmen kontrolliert werden.