Vitamin K-Antagonisten wie Warfarin (Aldocumar) und Acenocumarol (Sintrom) sind seit 50 Jahren der Goldstandard zur Reduktion des Schlaganfall-Risikos. Zwischenzeitlich wurden
mit den neuen oralen Antikoagulanzien Dabigatran, Rivaroxaban und Apixaban Gerinnungshemmer entwickelt, die in der Lage sind, gezielt in bestimmte Prozesse der Gerinnungskaskade einzugreifen und dadurch zu vorhersehbaren Gerinnungseffekten führen. Um den Einfluss der neuen oralen Antikoagulanzien im Rahmen zahnmedizinischer Eingriffe zu ermitteln, wurde eine Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed und Cochrane Library durchgeführt. 76 von insgesamt 184 Studien wurden in die Untersuchung einbezogen. Die neuen oralen Antikoagulanzien scheinen sicher und wirkungsvoll in der Anwendung zu sein und beinhalten verschiedene Vorteile gegenüber den bisher eingesetzten Gerinnungshemmern. Dazu gehören ihr schneller Wirkungseintritt, geringe Interaktionen mit anderen Medikamenten oder Nahrungsmitteln, der Wegfall eines konstanten Monitorings sowie eine größere therapeutische Breite.
Allerdings sind sie teuer, einige besitzen kein spezifisch wirksames Gegenmittel und einige andere müssen zweimal am Tag eingenommen werden. Auch bei invasiven zahnärztlichen
Eingriffen ist ein Absetzen oder die Änderung der Medikation nicht notwendig.