Nach Zahnextraktion gehen die extrem sensiblen parodontalen ligamentären Strukturen verloren. Ziel der Studie war die Untersuchung, inwieweit die sensorischen Fähigkeiten bei Versorgung mit verschiedenen implantatgestützten prothetischen Rekonstruktionen wiederhergestellt werden können.

Dazu wurden fünf Patientengruppen entsprechend ihrer prothetischen Versorgung gebildet und miteinander verglichen. Gruppe A bestand aus Totalprothesenträgern und diente als Kontrollgruppe. Die übrigen Patienten wurden vier Subgruppen zugeteilt.
Gruppe B1 bestand aus Probanden mit herausnehmbarem implantatgestützten totalen Zahnersatz in einem Kiefer und konventionellem totalen Zahnersatz im Gegenkiefer, Gruppe B2 aus Probanden mit festsitzendem implantatgetragenen Zahnersatz in einem Kiefer und konventionellen totalen Prothesen im Gegenkiefer, Gruppe B3 aus Probanden, die in beiden Kiefern festsitzenden implantatgetragenen Zahnersatz trugen und Gruppe B4 aus Probanden, die in einem Kiefer mit festsitzendem implantatgetragenen Zahnersatz versorgt waren und im Gegenkiefer eine natürliche Bezahnung aufwiesen.

Als positive Kontrollen dienten Probanden der Gruppe C, die in beiden Kiefern eine natürliche Bezahnung aufwiesen. Die mittleren Schwellenwerte der taktilen Wahrnehmung wurden mittels Aluminiumfolien aufsteigender Stärke gemessen und betrugen in Gruppe A 92,0 Mikrometer, in Gruppe B1 und B2 jeweils 27,0 Mikrometer, in Gruppe B3 14,0 Mikrometer und in Gruppe B4 10,0 Mikrometer. Die Probanden in Gruppe C wiesen ebenfalls einen mittleren taktilen Schwellenwert von 10,0 Mikrometer auf.
Die Gruppenunterschiede waren statistisch signifikant. Die Schwellenwerte in Gruppe A unterschieden sich signifikant von denen der Gruppen B3, B4 und C. Die Schwellenwerte der Gruppen B1 und B2 unterschieden sich signifikant von denen in Gruppe C.

Schlussfolgerung: Mittels herausnehmbaren oder festsitzenden implantatgetragenen Zahnersatzes und/oder einer Kombination daraus kann die Osseoperzeption auf ähnliche Weise hergestellt werden.