Um den Einfluss von implantatgestützten oder implantatverankerten Prothesen auf die Kauleistung zu ermitteln, wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed und Cochrane Library durchgeführt. Die Recherche identifizierte 281 Artikel, von welchen 18 Publikationen die Einschlusskriterien erfüllten.
Die Analyse ergab folgende Erkenntnisse aus Studien des Evidenzlevels II:
- Bei Lückensituationen der Kennedy Klassen I und II konnte keine signifikante Verbesserung der Kauleistung im Vergleich zu konventionellen herausnehmbaren Teilprothesen ermittelt werden.
- Bei Patienten mit funktionellen Problemen infolge einer starken Resorption der Alveolarfortsätze im Unterkiefer führte die Kombination einer implantatgestützten Unterkieferdeckprothese und einer konventionellen Totalprothese im Oberkiefer zu einer signifikanten Verbesserung der Kauleistung im Vergleich zu Patienten mit konventionellem schleimhautgelagerten Zahnersatz in beiden Kiefern.
Die Art des prothetischen Attachmentsystems hatte nur einen geringen Einfluss auf die Kauleistung.
Studien des Evidenzlevels III ergaben, dass
- implantatgestützte Deckprothesen im Unterkiefer zu einer signifikanten Verbesserung der Kauleistung im Vergleich zu konventionellen Totalprothesen führen und
- implantatgestützte Prothesen bei Patienten mit einer Kieferresektion ebenfalls zu einer Verbesserung der Kauleistung im Vergleich zu einer konventionellen prothetischen Versorgung führen.