108 Patienten wurden im zahnlosen Unterkiefer mit je vier Branemark-Implantaten (Nobel Biocare AB, Göteborg, Schweden) und einer festsitzenden prothetischen Rekonstruktion versorgt. Die Therapie erfolgte nach Zuteilung der Patienten in vier Behandlungsgruppen.
In Gruppe A erfolgte eine Versorgung mit zweiteiligen Implantaten und einer drei Monate währenden offenen Einheilung vor Belastung. Patienten der Gruppe B (Kontrollgruppe) erhielten ein zweiteiliges Implantat, welches geschlossen einheilte und ebenfalls nach einer dreimonatigen Einheilzeit belastet wurde.
In den Gruppen C und D wurden die Patienten mit einem einteiligen Implantat im einzeitigen, offenen Verfahren versorgt. Die Einheilzeit vor Belastung betrug in Gruppe C ebenfalls drei Monate, während Implantate der Gruppe D einer Frühbelastung (innerhalb drei Wochen nach Insertion) ausgesetzt wurden. Alle Patienten erhielten eine Procera-Suprakonstruktion (Nobel Biocare) aus einem Titangerüst, welches in einem computergestützten Fräsverfahren hergestellt worden war.
Das Follow Up betrug bei allen Patienten ein Jahr. Die Implantatüberlebensraten betrugen in den Testgruppen 93,2%, bzw. 93,3% und in der Kontrollgruppe 97,5% und unterschieden sich statistisch nicht signifikant voneinander. In Gruppe D konnte ein mittlerer krestaler Knochenverlust von 0,8 mm im Zeitraum zwischen dem Einsetzen der Suprakonstruktion und der Einjahres-Kontrolle ermittelt werden. Der mittlere Knochenverlust in den Gruppen mit Belastung nach drei Monaten Einheilzeit lag bei 1,3 mm und 1,6 mm und war signifikant höher als in Gruppe D.
Schlussfolgerung: Die Überlebensraten der Implantate, die im einzeitigen Vorgehen eingesetzt wurden, lagen zwar niedriger als bei den „klassisch“ inserierten Implantaten mit geschlossener Einheilung, waren aber statistisch nicht signifikant unterschiedlich. Zwischen den Behandlungsergebnissen bei Versorgung mit einund zweiteiligen Implantaten konnten ebenfalls keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Bei frühbelasteten Implantaten konnte innerhalb eines Jahres ein statistisch signifikant geringerer krestaler Knochenverlust festgestellt werden als bei Implantation im zweizeitigen Vorgehen.