In der vorliegenden Studie sollte die klinische Abweichung voBei 43 Patienten wurden in vier verschiedenen Behandlungszentren 117 Nobel Direct-Implantate für einen Einzelzahnersatz oder zum Ersatz mehrerer fehlender Zähne im Oberund Unterkiefer eingesetzt. 95 Implantate wurden innerhalb der ersten zwei Wochen nach Implantatinsertion mit Provisorien versorgt (Gruppe mit Sofortund Frühbelastung). 22 Implantate heilten ohne Belastung in einem Zeitraum von sechs Wochen bis sechs Monaten ohne funktionelle Belastung ein.

Röntgenaufnahmen wurden zur Messung der Veränderungen des krestalen Knochenlevel unmittelbar nach Implantatinsertion oder nach einer mittleren Belastungsdauer von 10,2 Monaten angefertigt. Sechs Implantate (5,1%) aus der Gruppe mit Sofortbelastung mussten im Verlauf des Follow Up entfernt werden, was einer Fehlerrate von 6,3% in dieser Gruppe entsprach. Die Misserfolgsrate war dabei in der Gruppe ohne Lappenbildung bei Implantatinsertion mit 7,9% höher als in der Gruppe mit Bildung eines Mukoperiostlappens (0,0% Misserfolgsrate).

Der mittlere krestale Knochenverlust betrug innerhalb des Follow Up für alle Implantate 2,4 mm. Bei 37,6% aller Implantate war ein Knochenverlust von mehr als 3,0 mm festzustellen. Dabei waren bei 41,3% der sofortbelasteten Implantate und im Vergleich dazu nur bei 22,7% der spätbelasteten Implantate Knochenverlustraten von mehr als 3,0 mm messbar. Bei sofort belasteten Implantaten konnte ein signifikant höherer mittlerer Knochenverlust (2,6 mm) als bei spätbelasteten Implantaten (1,6 mm) festgestellt werden.

Schlussfolgerung: Diese retrospektive Kurzzeitanalyse ergab schlechte klinische Ergebnisse für das Nobel Direct-System. Als Risikofaktoren konnten eine Sofortbelastung, die Anwendung der Implantate für den Ersatz mehrerer fehlender Zähne mit mehrteiligen prothetischen Rekonstruktionen und eine lappenlose Insertion der Implantate identifiziert werden.