Ziel der Studie war, den Zusammenhang zwischen Mundgeruch und Parodontalstatus bei gesunden Nichtrauchern zu ermitteln und zu beurteilen, ob es einen Assoziation zwischen Mundgeruch und der Menge von Fusobacterium nucleatum und Porphyromonas gingivalis auf der Zungenoberfläche gibt.
Methoden. Parodontale Untersuchungen, Zungenbelag-Bestimmung, Halimeter®-Messungen und organoleptische Analyse des Mundgeruchs wurden bei 28 Patienten mit chronischer Parodontitis, 23 Patienten mit chronische Gingivitis und 27 gesunden Personen durchgeführt. Die Mengen von P. gingivalis und F. nucleatum wurden durch Proben von der Zunge über real-time PCR bestimmt.

Ergebnisse. Halitosis konnte eher bei Patienten mit Parodontitis (OR = 9,2) und Gingivitis (OR = 4,6) als bei gesunden Probanden nachgewiesen werden. Der Mundgeruch im hinteren Zungebreich war in allen Gruppen vergleichbar, hatte die höchste Punktzahl aller organoleptische Analysen und war signifikant mit Halimeter®-Werten und der Geruchsbildung im gesamten Mund korreliert. Parodontitis-Patienten beherbergten zwar deutlich größere Mengen an P. gingivalis auf ihrer Zunge, aber ähnlichen Mengen an F. nucleatum wie die Gingivitis-Patienten und die gesunden Probanden. Die Menge von P. gingivalis auf der Zungenoberfläche von Parodontitis Patienten korrelierte signifikant mit dem Mundgeruch, während die Menge an F. nucleatum in Abhängigkeit zur Zungenbelagbildung in der gesunden Kontrollgruppe, was seine Rolle bei der Biofilmbildung bestätigt.

Schlussfolgerungen. Patienten mit Parodontitis hatten ein messbar höheres Risiko für Mundgeruch als gesunde Menschen. Der hintere Teil des Zungenrückens scheint eine wichtiger Ausgangspunkt für Geruchsbildung zu sein, ganz unabhängig von parodontalen Zustand. P. gingivalis, die sich vermehrt auf der Zunge von Parodontitis-Patienten einnisten, scheint eine wichtige Rolle bei der Mundgeruchsbildung einzunehmen.