iele: Das Ziel dieser Studie war der Vergleich zwischen den langfristigen Ergebnissen von Implantaten, welche bei Patienten eingebracht wurden, die aufgrund einer Parodontitis (PCP) behandelt wurden und Patienten ohne Parodontitis (PHP) in Bezug auf das Wahrnehmen einer Parodontitis-Begleitherapie (Prophylaxe) (SPT).
Material und Methoden: Einhundertundzwölf teilbezahnte Patienten wurden konsekutiv in einer spezialisierten Privatpraxis betreut und entsprechend ihres anfänglichen Parodontalstatus in drei Gruppen eingeteilt: PHP, moderate PCP und schwere PCP. Je nach Notwendigkeit wurden Parodontal- und Implantatbehandlungen durchgeführt.
Massive Schraubenimplantate (S), Hohlschrauben (HS) und Hohlzylinder (HC) wurden eingebracht, um nach erfolgreichem Abschluss der initialen Parodontaltherapie (Plaque-Kennzahl <25% / ganzer Mundraum und Blutungskennzahl <25% / ganzer Mundraum) festen Zahnersatz zu ermöglichen. Am Ende der Behandlung wurden die Patienten gebeten, an einem individualisierten SPT-Programm teilzunehmen. Nach 10 Jahren wurden klinische Messungen und röntgenologische Knochenkontrollen durch zwei instruierte Untersucher durchgeführt, denen die anfängliche Patientenklassifizierung nicht bekannt war.
Ergebnisse: Elf Patienten fehlten bei der Nachuntersuchung. Während der Dauer der Beobachtung wurden 18 Implantate aufgrund biologischer Komplikationen entfernt. Die Implantatüberlegensraten betrugen 96,6%, 92,8% und 90% für alle Implantate und 98%, 94,2% sowie 90% nur für die S-Implantate, respektive bei der PHP-, moderaten PCP sowie schweren PCP-Gruppe. Der durchschnittliche Knochenverlust betrug 0,75 (+/- 0,88) mm bei der Gruppe mit PHP, 1,14 (+/- 1,11) mm bei der Gruppe mit moderater PCP und 0,98 (+/- 1,22) mm bei der Gruppe mit ernsthafter PCP ohne jeglichen statistisch signifikanten Unterschied. Der Prozentsatz der Bereiche – mit Knochenverlust >/=3 mm war respektive 4,7% bei der PHP-, 11,2% bei der moderaten PCP- und 15,1% bei der schweren PCP-Gruppe, wobei ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen der PHP-Gruppe und der Gruppe mit schwerer PCP bestand (P<0,05).
Das Fehlen einer begleitenden SPT stand in Korrelation mit einem höheren Aufkommen an Knochen- und Implantatverlust.
Schlussfolgerung: Patienten mit einer Parodontitisvorgeschichte präsentierten eine geringere Implantatsüberlebensrate und eine statistisch höhere Zahl an Bereichen mit periimplantärem Knochenverlust. Darüber hinaus fielen Patienten der PCP-Gruppe, die in keinem SPT-Programm waren, durch höhere Implantatverlustraten auf. Dies unterstreicht die Bedeutung einer SPT für die den langfristigen Implantaterfolg, insbesondere bei Personen mit Parodontitis, um Reinfektionen unter Kontrolle zu halten und die Rate an biologische Komplikationen gering zu halten.