Zweck: Diese Studie ist eine retrospektive Beurteilung des langfristigen Erfolgs der Therapie mit Zahnimplantaten in parodontal anfälligen Patienten.
Materialien und Methoden: In einer privaten Praxis erfolgte eine Krankenblattüberprüfung, um teilbezahnte Patienten zu indentifizieren, die seit mindestens 9,5 Jahren mit implantatgetragenen Restaurationen versorgt worden waren. Je nach Krankengeschichte wurden die Patienten entweder der Parodontalgruppe oder der Kontrollgruppe zugeordnet. Die Daten wurden über EDV-Tabellenkalkulationen statistisch ausgewertet.
Ergebnisse: 30 Patienten aus der Parodontalgruppe wurden mit insgesamt 138 Implantaten für 45 Zahnersatzversorgungen, und 16 Kontrollpersonen wurden mit 35 Implantaten für 21 Zahnersatzversorgungen behandelt. Der mittlere Follow-up betrug 130 Monate.
Ergebnisse: Ein Implantat in der parodontalen Gruppe ging bereits vor Belastung verloren. Kumulative 10-Jahres-Überlebensrate betrug 99,3% (n = 137/138) in der parodontalen Gruppe und 100% (n = 35/35) in der Kontrollgruppe. Die meisten Implantate zeigten keinen Knochenabbau (n = 109/172, 63,4%). Die überwiegende Anzahl der Implantate mit Knochenverlust (n = 63/172, 36,6%) wurden in der Parodontalgruppe (90%, n = 57/63) und bei Frauen, unabhängig von der Gruppe, beobachtet (60%, n = 15/25). Die Komplikationsrate für die Suprakonstruktionen lag bei 25,2% (n = 16/66), mit 12 Keramikfrakturen, 2 Dezementierungen, und 2 Gerüstfrakturen. In allen Fällen wurde der Zahnersatz sofort instandgesetzt bzw. erneuert und für die Patienten umgehend in Funktion gebracht.
Schlussfolgerungen: Patienten mit parodontalen Problemen zeigten eine erhöhte Anfälligkeit für Knochenabbau, die aber keinen Einfluss auf die Überlebensrate der Implantate hatte. Die Ursache für den erhöhten Knochenverlust bei Frauen konnte anhand der Daten nicht eruiert werden, ist aber möglicherweise im Zusammenhang mit dem postmenopausalen Status der untersuchten Gruppierung (Durchschnittsalter = 54 Jahre) zu sehen.