Zweck: Eine einzeitige Implantateinbringung im Sinuslift ist traditionell auf Patienten mit zumindest 5 mm an residualem Knochen begrenzt, um eine vollständige Implantatsstabilisierung erzielen zu können. Das Ziel dieser prospektiven Studie war die Bestimmung der langfristigen Überlebensrate von Implantaten mit rauher Oberfläche, die gleichzeitig mit dem Sinuslift bei Patienten mit 1 bis 5 mm an residualem Knochen eingebracht wurden.
Material und Methoden: Insgesamt wurden 2132 mikrorauhe Schaubenimplantate (n= 1374) oder mit Hydroxylapatit beschichtete Zylinderimplantaten (n= 758) gleichzeiti in Sinuslifts von 731 Patienten eingebracht. Die Implantate wurden prothetisch versorgt und bis zu 9 Jahren in klinischen Nachuntersuchen beobachtet.
Ergebnisse: Die kumulative Überlebensrate betrug nach 9 Jahren 97,9% (n=2091 Implantate); 20,4% der Implantate waren dabei in residualem Knochen von 1 bis 2 mm Höhe eingebracht worden.
Diskussion: Initiale Implantatsstabilität und Parallelisierung konnte durch eine Kombination von sorgfältiger Kondensation des partikulären Knochenersatzmaterials um die Implantate, durch Friktion zwischen rauher Implantatoberfläche und umgebenen Knochengewebe, sowie der Wahl von geeignetem Knochenersatzmaterials erzielt werden
Schlussfolgerungen: Einzeitige Einbringung von Implantaten im Sinsulift kann eine vorhersagbare Behandlungsoption für Patienten sein, die zumindest über 1 bis 2 mm an vertikaler residualen Knochenhöhe verfügen, wenn sorgfältige Patientenauswahl und ebensolche chirurgische Techniken angewandt werden.