ZWECK: Da die vertikale Kammaugmentation mit autogenen Knochenblöcken das Risiko einer Transplantatresorption und der Entnahmemorbidität mit sich trägt, lag das Ziel der vorliegenden Studie im histologischen Heilungsvergleich nach einer vertikalen Kammaugmentation unter Verwendung von schraubbaren, xenongenen, deproteinierten Blöcken oder autologen Knochenblöcken bei Hunden.
MATERIAL UND METHODEN: Chirurgisch wurden in den zahnlosen Kämmen von sechs Jagdhunden standardisierte vertikale Defekte mandibular geschaffen. Auf jeder mandibularen Seite wurden zwei Knochenblöcke (6 x 10 x 15 mm) eingebracht und mit jeweils einem Titanimplantat und einer osteosynthetischen Schraube befestigt. Es wurden drei verschiedene Therapien getestet: (1) der xenongene Block alleine verwendet; (2) der xenongene Block, abgedeckt mit einer chemisch kreuz-vernetzten Kollagenmembran; und (3) autologe Blöcke, entnommen während der Defektpräparation. Nach 3 Monaten gedeckter Heilung wurden die Minischrauben entfernt und durch Zahnimplantate ersetzt. Im Anschluss an eine zusätzliche Heilungsphase von 3 Monaten wurden die Tiere eingeschläfert und die freigelegten Blöcke für die histomorphometrische Analyse präpariert.
ERGEBNISSE: Während der primären Heilungsperiode mussten drei von 12 Hemi-Mandibulae (sechs Blöcke) aufgrund ernsthafter Entzündungsreaktionen entfernt werden (zwei xenongenetische Blockbereiche mit Kollagenmembran, ein autologer Bockbereich). Grundsätzlich zeigten die histologischen Analysen, dass xenongene Blöcke, alleine verwendet oder in Kombination mit einer Kollagenmembran, osteokonduktive Eigenschaften aufzeigten, die sich auf einem der autologen Blöcke äquivalenten Level befinden, was in einer durchschnittlichen Ossifikation von 50% bis 60% der Blöcke resultierte. Einige Teile des Xenotransplantats wurden in Weichteilgewebe eingeschlossen, teilweise umgeben von mehrkernigen Riesenzellen. Dennoch zeigten alle Gruppen offensichtliche Anzeichen einer Knochen- bzw. Transplantatresorption.
SCHLUSSFOLGERUNGEN: Innerhalb der Grenzen der vorliegenden Studie kam es zur Schlussfolgerung, dass die geprüften schraubbaren xenogenen Blöcke ein sinnvolles Gerüst für das Kammaugmentationsprozedere sein können. Jedoch schien die Kombination von xenogenen Blöcken mit einer vernetzten Kollagenmembran die Ergebnisse nicht zu verbessern.