ZIEL: Das Ziel dieser Studie galt der Analyse, ob Kantilever bei festsitzendem Zahnersatz (FDP) das Ausmaß periimplantären Knochenverlusts steigert oder nicht, sowie die technischen Komplikationen im Vergleich mit Rekonstruktionen ohne Kantilever.

MATERIAL UND METHODEN: Vierundfünfzig teilbezahnte Patienten und insgesamt 54 FDP auf 78 Implantaten, wurden in diese Studie miteinbezogen. Hiervon waren siebenundzwanzig FDP mit einem Kantilever und 27 FDP ohne Kantilever (Kontrollgruppe). Alle FDP wurden mittels einem oder zwei Implantaten unterstützt und befanden sich entweder in der posterioren Maxilla oder Mandibula. Die primäre Ergebnisvariable stellte die Veränderung der periimplantären, marginalen Knochenhöhe ab dem Zeitpunkt der FDP-Einbringung bis zur letzten Nachuntersuchung dar. Die FDP standen für einen Zeitraum von 3 bis 12,7 Jahren unter funktionaler Belastung. Es wurden statistische Analysen mittels Student-t-Test durchgeführt. Weiterhin wurden Regressionsanalysen durchgeführt, um den Einfluss irritierender Faktoren auf die periimplantäre Knochenhöhenveränderung zu bewerten. Zusätzlich wurden die Implantatüberlebensraten berechnet und die technischen Komplikationen bewertet.

ERGEBNISSE: Nach einer durchschnittlichen Beobachtungsphase von 5,3 Jahren betrug der durchschnittliche, periimplantäre Knochenverlust bei den FDP mit Kantilever 0,23 mm (SD+/-0,63 mm) und 0,09 mm (SD+/-0,43 mm) bei den FDP ohne Kantilever. Bezüglich der Knochenhöhenveränderung bei Implantaten, welche die FDP sowohl mit als auch ohne Kantilever unterstützten, wurden dabei keine statistisch signifikanten Unterschiede festgestellt. Die Regressionsanalyse zeigte, dass der Kiefer in der das Implantat eingebracht wurde, einen statistisch signifikanten Einfluss auf den periimplantären Knochenverlust besitzt. Beim Vergleich des Knochenverlustes in der Gruppe mit Kantilever und der Kontrollgruppe innerhalb der Maxilla bzw. der Mandibula separat wurde kein statistisch signifikanter Unterschied festgestellt. Die Implantatsüberlebensraten erreichten 95,7% bei den Implantaten, die die Kantilever-Brücken unterstützten, und 96,9% für die Implantate der Kontrollgruppe. Fünf FDP der Kantilevergruppe zeigten geringfügige technische Komplikationen, während in der Kontrollgruppe keine beobachtet werden konnten. SCHLUSSFOLGERUNG: Innerhalb der Einschränkungen dieser Studie gelangte man zu der Schlussfolgerung, dass im Vergleich jener Implantate, welche die konventionellen FDP unterstützten, der Kantilever auf die FDP zu keiner höheren Implantatverlustrate führte, und zu keinem (signifikanten) stärkeren Knochenverlust um die belasteten Implantate. Im Gegensatz zu diesen Resultaten wurden in der Gruppe mit einer Wiederherstellung einschließlich Kantilevers mehr technische Komplikationen beobachtet.