Zweck: Der Zweck dieser Studie war es, Zirkonoxid und Titan-Legierungen hinsichtlich ihrer Neigung zur Adhäsion und Kolonisierung von zwei parodontal-pathogenen Keimen auf sowohl der harten Oberfläche als auch im Weichgewebe in vivo zu vergleichen.

Material und Methoden: Die vorliegende Studie wurde als prospektive, geschichtete, randomisierte und kontrollierte klinische Studie konzipiert. Bei Patienten wurden zwei Implantaten mit verschiedenen Abutmenttypen in den posterioren Unterkiefer eingebracht. Drei Monate nach der Implantation wurden entweder Titan oder Zirkon-Abutments eingesetzt. Fünf Wochen nach Einsetzten wurden die Aufbauten wieder ausgetaiuscht, Sondierungstiefen aufgezeichnet und gingivale Biopsien entnommen. Abutments und Biopsien wurden mittels Reverse-Transkriptase-Polymerase-Ketten-Reaktion auf DNA-Stücke von Aggregatibacter actinomycetemcomitans, Porphyromonas gingivalis, und Gesamtzahl der Bakterien vergleichend analysiert. Die freie Oberflächenenergie der Abutments wurde vor dem Austausch über die Wassertropfenanlagerung bestimmt.

Ergebnisse: Es wurden keine statistisch signifikanten Unterschiede weder bei Sondierungstiefen noch beim DNA-Nachweis von A. actinomycetemcomitans, P. gingivalis, und Gesamtzahl der Bakterien für Titanlegierungs- und Zirkonoxidoberflächen. Auch nicht bei den bioptisch gewonnenen Proben der bukkalen Gingiva. Im Hinblick auf die freie Oberflächenenergie von Zirkonium und Titan-Aufbauten zeigten Zirkonabutments eine niedrigere Oberflächenenergie als Titanabutments.

Fazit: Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass Zirkonoxid- und Titanlegierungsoberflächen vergleichbare Eigenschaften bezüglich der Adhäsion und Kolonisierung der zwei überprüften Parodontalpathogene sowohl auf der Abutmentoberfläche als auch im Gingvalgewebe haben.