Ziele:
Die Studie wurde designt, um für zwei Behandlungsstrategien der verkürzten Zahnreihe (SDA) klinische Erfahrungswerte zu erhalten.

Material und Methoden:
In einer multizentrischen, randomisierten, kontrollierten klinischen Studie wurden Patienten mit beidseitiger Freiendsituation (Molarenverlust) entweder mit einer herausnehmbaren Teilprothesen (PRDP) mit Präzisions-Geschieben, oder nach Massgabe des SDA-Konzepts durch Erhalt oder Wiederherstellung einer Prämolarenokklusion versorgt. Keine Implantate wurden inseriert. Das primäre Kriterium war Zahnverlust.

Ergebnisse:
Von 152 behandelten Patienten konnten 132 Patienten nach 5 Jahren nachuntersucht werden. Innerhalb dieser 5 Jahre verloren 38 Patienten Zähne. Für das primäre Kriterium Zahnverlust waren die Kaplan-Meier-Überlebensraten nach 5 Jahren 0,74 (95% CI 0,64, 0,84) in der PRDP Gruppe und 0,74 (95% CI 0,63, 0,85) in der SDA-Gruppe. Für Zahnverluste in der Studie Kiefer lag die Überlebensrate nach 5 Jahren bei 0,88 (95% CI 0,80, 0,95) in der Gruppe PRDP und 0,84 (95% CI 0,74, 0,93) in der SDA-Gruppe. Die Unterschiede waren nicht signifikant. Keine Cox-Regressions-Modelle konnten die Zahnverluste auf Patientenfaktoren zurückführen.

Schlussfolgerung:
Das Gesamtbehandlungsziel einer nachhaltigen orale Rehabilitation und die Vermeidung von weiteren Zahnverlusten über längere Zeiträume konnten nicht zuverlässig erreicht werden. Die Bedeutung des prothetischen Versorgungskonzepte für die Häufigkeit von Zahnverlusten könnte falsch eingeschätzt worden sein.

Klinische Relevanz:
In Bezug auf unsere Ergebnisse wird der Patientenwunsch bei der Wahl zwischen herausnehmbarem und festsitzendem Zahnersatz bei der SDA noch mehr an Bedeutung gewinnen.