Datenquelle: Durchsucht wurden die Datenbanken der Bibliotheken Medline und Cochrane sowie zusätzliche Studien, die durch die Sichtung erhaltener Publikationen gefunden wurden.

Was ist die beste Methode zur Vermeidung einer Alveolitis post Extractionem?
Studienauswahl: Studien, die in der Analyse mit einbezogen wurden, waren randomisierte kontrollierte Studien (RCT) über die Prävention einer Alveolarosteitis (AO) in englischer, französischer und deutscher Sprache oder in einer nordischen Sprache (Dänisch, Finnisch, Isländisch, Norwegisch, Schwedisch). Doppelpublikationen, jene mit fehlerhaften Daten sowie RCTs, die sich allgemein auf postoperative Komplikationen konzentrierten, wurden ausgeschlossen.

Datenauszug und Synthese: Die RCT wurden mithilfe der Jadad-Skala qualitätsbewertet, dann kategorisiert und gemäß der hauptsächlichen Testinterventionen in folgende Tabellenbereiche eingetragen:
Antibiotische Studien; Chlorhexidin Studien; PEPH-Studien (ein antifibrinolytisch-aktives Propylester der P-Hydrobenzolsäure); und andere Studien einschließlich faktorieller Studien (kombinierte Eingriffe) und faktorielle Testgruppen von RCTs, die zu einer der zuvor erwähnten Bereiche angehörten.

Ergebnisse: Insgesamt konnten 90 Publikationen identifiziert und daraus 32 RCTs aus 12 verschiedenen Ländern mit einbezogen werden, welche den Zeitraum von 1971-2005 umfassten. In 47% der RCTs wurde von einer adäquaten Methode zur randomisierten Allokation berichtet.
Acht verschiedene RCTs bewerteten verschiedene antibiotische Behandlungsschemata. Tetracyclin-Studien ergaben die größte präventive Auswirkung auf AO mit absoluter Risikoreduzierung (ARR), variierend von 12-31% und einer Anzahl notwendiger Behandlungen (NNT) variierend von drei bis acht der behandelten Probanden. Die Auswirkung von Mundspülungen mit Chlorhexidin zur Prävention von AO wurde in fünf RCTs untersucht. Die ARR variierte von 3-25% (NNT/vier bis 36 Behandlungen). Insgesamt war die Evidenz der Chlorhexidin-Mündspülungen zur Prävention der AO nicht überzeugend, aber die verfügbaren Daten ergeben, dass 0,12%ige Chlorhexidin-Mundspülungen präoperativ und 7 Tage postoperativ die Häufigkeit einer AO nach der chirurgischen Entfernung des unteren Backenzahndrittels reduzierte. Ähnlich war die Evidenz zur Effektivität des antifibrinolytischen Wirkstoffes PEPH (in drei Studien berücksichtigt) nicht überzeugend, wie auch für die anderen 18 zu den Studien verwendeten Wirkstoffe.
Schlussfolgerungen: Die lokale Behandlung mit Tetracyclin, ebenso 0,12% Chlorhexidin Mundspülung präoperativ und 7 Tage postoperativ, schien eine signifikante und klinisch relevante, präventive Auswirkung auf die AO nach der chirurgischen Entfernung von UK-Molaren zu haben.