Hintergrund: Dentalimplantate werden verbreitet mit zementierten Restaurationen versorgt. Nicht entfernter überschüssiger Zement nach Eingliederung von Kronen und Brücken wird mit klinischen und radiologischen Zeichen von Periimplantopathien in Zusammenhang gebracht. Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang zwischen überschüssigen Zement und Periimplantopathien mit einem Dentalendoskop zu untersuchen.
Methoden: 39 konsekutiv behandelte Patienten mit Implantaten, die klinische oder radiologische Zeichen von Periimplantopathien aufwiesen, wurden untersucht. Die Patienten wurden über 5 Jahre in einer privaten parodontologischen Spezialpraxis in die Studie aufgenommen. 12 dieser Patienten hatten vergleichbare Implantate ohne Anzeichen von Entzündungsaktivität, die als Kontrollen dienten. Insgesamt wurden 20 Kontroll- und 42 Testimplantate mit einem Dentalendoskop untersucht, und zwar zum Ausgangszeitpunkt (n = 62) und nach 30 Tagen (n = 61). Die Ergebnisse beider Gruppen wurden von zwei geschulten Behandlern ausgewertet und protokolliert.
Ergebnisse: Bei keinem der Kontrollimplantate, aber bei sämtlichen 42 Testimplantaten waren zum Ausgangszeitpunkt klinische Anzeichen von Periimplantopathien vorhanden. Ebenfalls bei keinem der Kontrollimplantate, aber bei 34 Testimplantaten wurde überschüssiger Zement gefunden. 30 Tage nach Entfernung des Zements konnten bei 25 der 33 betroffenen Testimplantate wurden klinisch-endoskopisch keine entzündlichen Reaktionen mehr festgestellt werden.
Schlussfolgerungen: Überschüssiger Befestigungszement korrelierte in der Mehrzahl der Fälle (81 %) mit Periimplantopathien. Bei 74 % der Testimplantate waren nach Entfernung des überschüssigen Zements keine klinisch-endoskopischen Zeichen von Periimplantopathien mehr vorhanden.