Bakterien aus oralen Biofilmen können in die Atemwege gelangen, wo sie den Beginn und das Fortschreiten eines systemischen, infektiösen Zustands, wie zum Beispiel Pneumonie, beeinflussen.
Orale Bakterien, mangelnde Mundpflege und Parodontitis scheinen die Häufigkeit von pulmonalen Infektionen zu beeinflussen, insbesondere nosokomiale Pneumonieschübe bei Hochrisiko-Patienten. Eine verbesserte Mundhygiene reduziert nachweislich das Enststehen nosokomialer Pneumonien, sowohl bei mechanisch beatmeten Krankenhauspatienten, als auch bei nichtbeatmeten Bewohnern eines Pflegeheims. Es scheint, dass die orale Kolonisierung potentieller Erreger der Atemwege, möglicherweise unterstützt durch Parodontitis, und eventuell durch Bakterien, die für Mundhöhle oder parodontitischer Krankheiten typisch sind, zu pulmonalen Infektionen beitragen.
Demnach wird vorausgesetzt, dass der Mundhygiene eine umso bedeutendere Rolle bei der Pflege von Hochrisikopatienten zukommt – bei Patienten der stationären Intensivpflege sowie bei älteren Menschen. Die vorliegende Studie untersucht kritisch die vorhandene Literatur bezüglich der Auswirkung von oralen Biofilmen und Parodontitis auf Pneumonien.