Zweck: Die Beschreibung der Anatomie lingualer, perimandibularer Gefäße und deren Distanz zum Knochen .
Material und Methoden: In 12 menschlichen Leichenköpfen wurde das hemifaciale untere Drittel freigelegt. Die Blutgefäße im Mundboden wurden unter Verwendung sagittaler Inzisionen am Bereich des Eckzahns, des Foramen mentale und dem zweiten Molar freigelegt.
Ergebnisse: Durchschnittlich befanden sich die sezierten Gefäße in einer Größenordnung von 0,5 bis 3 mm (durchschnittlich 1,5 mm). Die meisten Gefäße fanden sich oberhalb des Musculus mylohyoideus im Eckzahnbereich und unterhalb des Muskels in dem Bereich des Foramen mentale und dem zweiten Molar. Die kleinste mediane Vertikaldistanz vom Blutgefäß zum Knochen war im Eckzahnbereich festzustellen (14,5 mm), gefolgt vom Bereich des Foramen mentale (15,5 mm) und dem zweiten premolaren Bereich (19 mm). Die mediane Horizontaldistanz von Gefäßen der Zungenplatte betrug 2 mm an Eckzahn- und zweiten molaren Bereichen sowie 44 mm am mentalen Bereich.
Diskussion: Die Perforation der zungenseitigen Knochenplatte, insbesondere anterior zum Eckzahnbereich kann leicht die Blutgefäße im Mundboden verletzten und eine lebensbedrohliche Blutung infolge von Implantateinbringungen verursachen. Blutungen können auftreten, wenn die mandibulare Zungenplatte perforiert wird. Es ist Sorgfalt anzuwenden, um jene Situationen zu erkennen, bei denen diese Komplikation auftreten könnte.
Schlussfolgerungen: Basierend auf die Studie an menschlichen Leichen scheint es, dass die Gefäße im Mundboden gelegentlich nahe am Implantatsbereich liegen. Werden Implantate in diesem Bereich eingebracht, ist Vorsicht geboten.