Erfahrungen aus der Orthopädie zeigen, dass ein über längere Zeit nicht funktionell trainierter Knochen (insbesondere bei schlechter Knochenstruktur) einer ad hoc Belastung durch Implantate unter Umständen nicht standhalten kann. Mißerfolg in der frühfunktionellen Phase ist die Folge. Der Autor empfiehl bei schlechter Knochenstruktur knochenverdichtende Präparartionstechniken durch Bone Spreader und Bohrrichtung gegen den Uhrzeigersinn. Besonderer Stellenwert hat das "Knochentraining", d.h. das Einbringen von nicht kaufunktionell belasteten Aufbauteilen über 6 Wochen vor der Vollbelastung. Tierversuche zeigen, dass sich unter Knochentraining die Knochenstruktur um das Implantat signifikant verbessert. Diese Ergebnisse werden durch sinkende Periotestwerte bei Patienten unter Knochentraining bestätigt.

Fazit:
Interessante Erkenntnisse, die bedeutsamer sind, je geringer die zu erwartende Stabilität im Verhälnis zur Belastung ist. Also insbesondere bei der Einzelzahnimplantatversorgung, schlechter Knochenstruktur und ungünstiger Aufbau-Implantatlängen-Verhältnisse.