ZIELE:
Die systematische Hinterfragung der aktuellen wissenschaftlichen Literatur bezüglich der klinischen Vorteile der computergerstützten Implantatinsertion.

MATERIAL UND METHODEN
Vier elektronische Datenbanken wurden nach festgelegten Indikatoren durchsucht. Die Referenzlisten der Publikationen wurden auch manuell durchforstet. Für die Aufnahme in die Studie mussten die Publikationen vorab festgelegte Kriterien erfüllen.

ERGEBNISSE
Die Recherchen ergaben 1028 Veröffentlichungen und Abstracts. Nach Datenextraktion und Interpretation erfüllten 28 Publikationen und 2 systematische Reviews die Einschlusskriterien. Fünfzehn Studien waren prospektive und vier retrospektiven Beobachtungsstudien. Neun Studien hatten eine Kontrollgruppe (kontrollierten klinischen Studien) von denen sieben prospektiv und zwei retrospektiv waren. Nur drei der prospektiven Studien waren randomisiert (RCT). Insgesamt wurden 852 Patienten mit 4032 Implantaten mit Hilfe computergerstützter Technik eingebracht. Die Anzahl der Patienten in den verschiedenen Studie lag zwischen 6 und 206. Das Alter der Patienten varieierte von 16 bis 92 Jahren, und die Follow-up-Periode lag zwischen einem und 49 Monaten.

FAZIT
Die begrenzte wissenschaftliche Aussagekraft beinhaltete, dass die computergeführte Platzierung eine zumindest eben so gute Implantatüberlebensraten erzielt wie herkömmliche Protokolle. Allerdings zeigen einige unerwartete auftretende, verfahrensabhänige Komplikationen während der geführten Implantatinsertion, dass die klinischen Anforderungen an den Operateur nicht niedriger anzusetzen sind, als als bei der herkömmlichen OP-Technik. Ein klinischer Vorteil der geführten Operation ohne Zahnfleischaufklappung ist allerdings, dass diese Technik wahrscheinlich in der Lage ist, Schmerzen und Beschwerden in der unmittelbaren postoperativen Phase zu senken.