Hintergrund: Die primäre Stabilität kann durch die Verwendung eines konischen Implantats und einer leicht untermassigen Implantatbettaufbereitung erhöht werden. Dieses kann zu hohen Druckkräften und erhöhten Eindrehmomenten führen. Es wurde postuliert, dass Störungen der lokalen Mikrozirkulation auftreten, was zu Nekrose der Osteozyten führt und in Knochenresorption resultiert.

Zweck: Dokumentation des klinischen Verlaufs von 42 Implantaten, die mit einem Eindrehmoment größer oder gleich 70 Ncm eingebracht wurden, sowie die Bewertung des Knochen rund um diese Implantate.

Material und Methoden: Diese prospektive Studie schloss 48 Patienten ein, die mit 66 Implantate mit 4,5 mm Durchmesser Typ Tapered Screw-Vent (Zimmer Dental ®, Carlsbad, CA, USA) behandelt wurden. Maximale Eindrehmomente (MIT) wurden mit einem elektronischen Drehmoment-Messgerät (Tohnichi ® STC200CN, Hitachi, Tokio, Japan) aufgezeichnet. Neun Implantate (Kontrollgruppe) mit einem MIT zwischen 30 und 50 Ncm (Mittelwert = 37,1 Ncm) stellten die Kontrollgruppe dar, 42 Implantate die Versuchsgruppe mit MIT-Werten über 70 Ncm (Mittelwert = 110,6 Ncm, Spanne: 70,8-176 Ncm). Marginale Knochenlevel wurden zum Zeitpunkt der Belastung und 1 Jahr später in beiden Gruppen erfasst.

Ergebnisse: Nach 2-3 Monaten offener Einheilung waren alle Implantate klinisch stabil. Mittlere marginalen Knochenresorption betrug 1,03 mm (SD = 0,44) für die Kontrollgruppe (niedriges Drehmoment) und 0,72 mm (SD? = 0,56) für die Versuchsgruppe (hohes Drehmoment) zum Zeitpunkt der Belastung und 1,09 (SD=0,62) und 1,24mm (SD=0,75) jeweils nach 1 Jahr. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen bezüglich Knochenstabilität und Implantaterfolgsquote.

Schlussfolgerung: Der Einsatz von hohen Eindrehmomenten (bis zu 176 Ncm) verhindert nicht die Osseointegration. Die marginalen Knochenhöhe waren in der Kontroll-und Versuchsgruppe zum Zeitpunkt der Belastung und 1 Jahr danach ähnlich.