Thema:
Das Thema dieser retrospektiven Fallserie wurde aus einer Studie aus 700 Patienten-Daten der implantologischen Sektion der Abteilung für Parodontologie, Universitätsklinikum, Katholische Universität Leuven abgeleitet. Die Einschlußkriterien wurden von 412 Patienten (240 Frauen, 172 Männer), die insgesamt 1514 Nobel Biocare Fixturen erhielten, erfüllt. Diese Patienten wurden basierend auf verfügbaren Daten für den Zeitraum von 2 Jahren nach Abutmenteingliederung (als Kriterium für den Spätverlust) überprüft.
Ziel der Studie:
Angesichts der Ziele der Autoren, die Wahrscheinlichkeit eines späten Implantatverlusts bei Klinikpatienten mit bestimmten lokalen und systemischen Faktoren bewerten zu wollen, wurden viele potenzielle Faktoren mit einbezogen. Zu den lokalen Faktoren gehörten die Folgenden: Implantat Länge und Durchmesser, Knochenqualität und -quantität, Insertionsstelle, die Art der Zahnverlusts, die perioperative Gabe von Antibiotika, Dehiszenzen und/oder Perforationen während der Operation, und die Stabilität bei Insertion (gemessene Periotest-Werte). Die überprüften gesundheitlichen und verhaltensbedingten Faktoren umfassten: Medikamente, Rauchen (<10 Zigaretten / Tag, 10-20 Zigaretten / Tag,> 20 Zigaretten / Tag), Hypertonie, ischämische Herzprobleme, Koagulationsanomalien, Magengeschwüre, Schilddrüsenerkrankungen, Hypercholesterinämie, rheumatoide Arthritis, Asthma, Diabetes (Typ 1 und 2), Morbus Crohn, und Chemotherapie.
Material und Methoden:
Der primäre Endpunkt wurde als "später Implantatverlust" festglegt. Die aktuelle Studie, der eine ähnliche Studie über Frühverluste von Implantats folgt: (1) zielt darauf ab, negative Einflüsse auf eine dauerhafte Integration zu identifizieren. Die Autoren nutzten die klinischen Erfahrungen im Zusammenhang mit den 412 Patienten und 1514 Implantaten um zu erkennen, ob die beobachteten Ausfallraten von lokalen und systemischen Faktoren beeinflusst wurden. Der Verlust wurde als "spät" definiert, wenn er innerhalb von 2 Jahren nach Abutmenteingliederung stattfand. Patienten / Implantate, die für eine Nachuntersuchung in dieser Zeitspanne nicht zur Verfügung standen, wurden nicht berücksichtigt. Doch selbst, wenn Datensätze vorhanden waren, sofern nicht alle Patientendaten alle Daten gesucht.
Ergebnisse:
Bezüglich lokaler Faktoren berichteten die Autoren, dass Implantatdurchmesser und Position bedeutsam für den späten Implantatverlust waren, wogegen die Implantatlänge irrelevant war (P-Wert = 0,01 und 0,34; univariante generalisierte Schätzgleichung [GEE] logistische Regression). Bezüglich des Implantatdurchmessers wurden deutlich mehr Verluste für 5,00 mm-Implantate festgestellt, wenn man sie mit den Ergebnissen von 4,00-mm-oder 4,75-mm-Implantaten verglich. Die Überprüfung der Implantatposition ergab, dass der Oberkiefer im Vergleich zum Unterkiefer, posterioren verglichen mit anterioren Kieferabschnitten und die Implantatposition "posteriorer Oberkiefer" im Vergleich mit allen anderen oralen Positionen mit mehr Spätverlusten verbunden waren.
Die Untersuchung der systemischen Faktoren ergab, dass eine Strahlentherapie signifikant häufiger mit Implantatspätverlusten verbunden war (P = .003). Weder systemische Erkrankungen noch Rauchen waren dagegen mit Spätverlusten assoziiert.
Fazit:
Die Autoren folgerten, dass ein Spätverlust von Implantaten lokal bedingt durch die Implantatposition und systemisch mit vorausgegangener Strahlentherapie in Zusammenhang stand. Weder Rauchen noch systemische Erkrankungen konnten als negative Faktoren für die Osseointegration von Implantaten über den Zeitraum von 2 Jahen nach Abutmeneinbringung identifiziert werden.