Ziele: Die Bewertung der Implantatsüberlebensrate, der parodontalen und radiologischen Parameter nicht-versenkter Schraubenimplantate mit zwei verschiedenen Oberflächen (TPS und SLA) bei nicht Parodontitis-Patienten (NSP) sowie bei Patienten mit chronisch adulter Parodontitis (CAP) oder mit generalisierter, aggressiver Parodontitis (GAP)
Material und Methoden: Bei 110 gesunden teilweise zahnlosen Personen, 68 Patienten mit CAP und 16 Patienten mit GAP, wurden insgesamt 513 Implantate eingebracht und daraufhin über durchschnittlich 48,1 +/- 25,9 Monate hinweg untersucht. Es wurden nur feste Teilprothesen für den Aufbau verwendet. Alle Patienten wurde ein unterstützendes Parodontitis-Pflegeprogramm angeboten. Aufgezeichnet wurden Rauchergewohnheiten, Gesundheitsbeeinträchtigungen, die Plaque-Kennzahl, Blutung beim Bohren (BOP), die Oberflächenart, der Knochenscore, der Knochenverlust auf den Röntgenaufnahmen sowie die Anzahl verlorengegangener Implantate.
Ergebnisse: Die Implantatüberlebensrate betrug in der NSP- und CAP-Gruppe 98% und 96% nach 140 Monaten (NS), aber nur 80% nach 100 Monaten in der GAP-Gruppe (P=0,0026). Insgesamt betrug die Implantatverlustrate 4,7 %, aber 15,25% in der GAP-Gruppe (6/16 Patienten). Der durchschnittliche marginale Knochenverlust betrug bei allen Implantaten 0,12 +/-0,71 mm auf der mesialen Seite und 0,11 +/-0,68 mm auf der distalen Seite. Der Knochenverlust pro Jahr betrug 0,08+/-0,31 und 0,07+/-0,3 mm bei der NSP-Gruppe. Der Knochenverlust pro Jahr lag bei 0,08+/-0,31 und 0,07+/-0,3 mm in der NSP-Gruppe, jedoch 0,17+/-0,2 und 0,17+/-0,19 mm bei der GAP-Gruppe. Nur in der GAP-Gruppe stand der Knochenverlust signifikant in Verbindung mit den Faktoren BOP, Alter, Entzündung, Plaquepräsenz, Sondentiefe. Die Implantate mit einer TPS-Oberfläche zeigten eine geringere Überlebensrate, als Implantate mit einer SLA-Oberfläche (93% gegenüber 97%; P=0,06), insbesondere in der GAP-Gruppe (80% gegenüber 83%; P=0,005). Nur in der GAP-Gruppe zeigten Rauchgewohnheiten einen signifikanten Einfluss auf die Implantatsüberlebensrate (P=0,07), in degressiver Weise bei derzeitigen Rauchern 63%, und zu 78% bei ehemaligen Rauchern. Insgesamt besaß ein beeinträchtigter Allgemeinzustand keinen signifikanten Einfluss (P=0,85). Aber die Gesundheitsbeeinträchtigung minderte abermals die Implantatsüberlebensrate in der GAP-Gruppe (Überlebensrate: 71%). In einem statistischen Model zur Prognose der Wahrscheinlichkeit eines Implantatsverlusts waren nur die Parodontitis-Klassifikation (P=0,012) und der Implantatsoberflächentyp (P=0,027) signifikant.
Schlussfolgerung: Gesunde Parodontitis-Patienten sowie Patienten mit CAP zeigen keinen Unterschied bei der periimplantären Variablen und der Implantatsüberlebensrate, aber Patienten mit GAP zeigten eine größere peri-implantäre Pathologie, einen stärkeren marginalen Knochenverlust und eine geringere Implantatsüberlebensrate. Die SLA-Obefläche besaß eine bessere Prognose, als die TPS-Oberfläche.