Ziele: Das wichtigste Ziel dieser prospektiven kontrollierten Studie war es, die Implantat-Überlebensrate bei Patienten mit oralen Lichen planus (OLP) zu überprüfen. Als sekundäre Ziele wurde das Vorhandensein von Implantat-und Patienten-abhängigen Variablen analysiert.
Material und Methoden: Zwei Gruppen, eine mit 18 Patienten mit Lichen planus der Munsdschleimhaut und 18 gesunde Patienten als Kontrollen, erhielten 56 und 62 Implantate in den Jahren 2003-2008. Schmerzen und Wundheilung wurden nach dem Eingriff beurteilt. Nach einer mittleren Nachuntersuchungszeit von 53,5 und 52,3 Monaten, wurden klinischen und radiologischen Befunde herangezogen, um Implantatüberlebensrate, sowie Patienten-und Implantat-abhängige Parameter zu evaluieren.
Ergebnisse: Die Implantat Überlebensrate betrug 100% für die OLP-Gruppe. Frühe postoperative Komplikationen waren in beiden Gruppen ähnlich. Periimplantäre Mukositis (PIM) wurde bei 44,6% der Implantate und bei 66,6% der Patienten mit OLP diagnostiziert. Die Anwesenheit einer Gingivitis desquamativa (GD) wurde mit einer höheren Rate von PIM bei diesen Implantaten der OLP-Gruppe (P = 0,004) assoziiert. Eine Periimplantitis (PI) entwickelte sich bei 10,7% der Implantate und bei 27,7% der Patienten mit Lichen Planus der Mundhöhle (p = nichtsigniifikant).
Fazit: Trotz der Einschränkungen der kleinen Stichprobe scheint es, dass der Lichen planus der Mundhöhle keine prominente Rolle für Implantatverluste spielt. Patienten mit desquamativer Gingivitis sollten sorgfältig während der Nachsorge kontrolliert werden.