ZWECK: Die retrospektive Bewertung der chirurgischen und prothetischen Resultate von schrägen Implantaten in der stark resorbierten und zahnlosen Maxilla als Alternative zur Knochentransplantation.

PATIENTEN UND METHODEN: Insgesamt nahmen 33 konsekutive Patienten mit stark atrophischer, zahnloser Maxilla an dieser Studie teil.

Bei diesen Patienten war das maxillare Knochenvolumen insuffizient für die konventionelle Einbringung von Implantaten, um eine festsitzenden Zahnersatz zu ermöglichen. Als Alternative zur Knochentransplantation wurde eine chirurgische Technik mit Fenestration des maxillären Sinus verwendet, um die Gesamtheit des maxillären Knochens darzustellen. Danach erfolgte eine Implantateinbringung schräger Art entlang der anterioren maxillären Sinuswand.

Bei jedem Patienten konnten somit 5 bis 6 Implantate optimaler Länge eingebracht werden. Neunzehn Patienten waren in dieser langfristigen Follow-up Studie einbezogen und nahmen teil an der klinischen Bewertung 8 bis 12 Jahre (durchschnittlich 10 Jahre) nach einem zweiten Eingriff. Jeder Patient wurde klinisch und radiologisch untersucht.

ERGEBNISSE: Die 19 Patienten wurden mit insgesamt 103 Implantaten versorgt. Bei 2 dieser Patienten gingen 3 Implantate innerhalb des ersten Jahres nach der Freilegung verloren. Bei allen anderen Patienten blieben alle Implantate mit funktionell fixierten Zahnprothesen intergriert, was einer Erfolgsrate von 97% entspricht. Radiologische Untersuchungen zeigten eine Knochenresorption bei 10% der Implantate (10 Implantate bei 5 Patienten mit einer Gesamtzahl von 27 Implantaten), mit einem durchschnittlichen Knochenverlust von 1,2 mm. Mucositis wurde bei 47% der Patienten festgestellt.

SCHLUSSFOLGERUNGEN: Diese langfristige Follow-up Studie (Durchschnittszeit 10 Jahre) demonstriert, dass bei Patienten mit einer ernsthaft resorbierten Maxilla erfolgreich eine konventionelle Implantatbehandlung durchgeführt werden kann.
Diese simplifizierte chirurgische Technik kann eine Alternative für die stärker ressourcenfordernde Technik der Knochentransplantation sein.
Adv Med Sci. 2006;51 Suppl1:162-5