Zweck: Das Ziel dieser prospektiven, randomisierten, kontrollierten klinischen Studie war es, den krestalen Knochenverlust und die Stabilität von Implantaten, die mittels die Osteotomtechnik eingebracht wurden mit denen durch herkömmlichen Bohrverfahren eingebrachte Implantate zu vergleichen.
Materialien und Methoden: Sechsundvierzig SLA® Schrauben-Implantaten (Straumann AG, Waldenburg, Schweiz) wurden in den Oberkiefer-Frontzahnbereich bei 30 Patienten eingesetzt. Die Implantationsstelle wurde nach dem Zufallsprinzip entweder mit Osteotomtechnik (Testgruppe) oder herkömmliche Bohrtechnik (Kontrollgruppe) aufbereitet. Radio-Frequenz-Analyse (RFA)-Werte wurden bei der Implantation und nach 3 Monaten aufgezeichnet. Die krestalen Knochenverlust wurde mittels digitaler Subtraktionsradiografie nach 3, 6 und 12, Monaten ermittelt.
Ergebnisse: RFA-Werte zeigten eine statistisch signifikante höhere Primärstabilität von Implantaten in der Osteotom-Gruppe als die der konventionellen Gruppe (p= 0.026) zum Zeitpunkt der Implantation. Allerdings gab es keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen 3 Monaten nach der Operation (p= 0.06). Nach 3 Monaten fanden sich in der Osteotom-Gruppe ein signifikant höherer krestaler Knochenverlust als in der konventionellen Gruppe (p= 0.04). Nach 6 und 12 Monaten hatten beide Gruppen dann vergleichbare Knochenniveaus (p= 0.29).
Fazit: Durch die Osteotomtechnik wurde eine höhere Primärstabilität als durch die konventionelle Aufbereitung mit Bohrern erzielt. Allerdings zeigte diese Technik gegenüber dem klassischen Bohren schon nach 3 Monaten keine Vorteile mehr.