Zweck: Der Zweck dieser systematischen Übersicht war es, Häufigkeit und Art biologischer und zahntechnischer Komplikationen von festsitzendem, implantatgetragenen Zahnersatz (FSIGZE) im zahnlosen Kiefer, zu überprüfen.

Materialien und Methoden: Es wurde eine elektronische MEDLINE / PubMed-Suche durchgeführt, um randomisierte, kontrollierte klinische Studien und prospektive Kohortenstudien mit FSIGZE bei zahnlosen Patienten zu identifizieren. Nur Studien mit mindestens 5 Jahren Follow-up nach Einsetzen des Zahnersatzes wurden herangezogen. Die gesammelten Daten wurden statistisch ausgewertet und die kumulativen Komplikationsraten wurden über Meta-Analysen und Regressionen berechnet.

Ergebnisse: Von insgesamt 281 verblockten FSIGZE (mittlere Tragezeit von 9,5 Jahre) und 653 Komplikationsereignissen wurde die Komplikationsrate mit 24,6% pro 100-Zahnersatz-Jahre eingestuft. Die kumulativen Raten für "Zahnersatz ohne jede Komplikation" lagen nach 5 Jahren bei 29,3% und nach 10 Jahren bei 8,6%. Die häufigste implantatabhängige biologische Komplikation war der periimplantäre Knochenabbau (> 2 mm), mit einer Häufigkeit von 20,1% nach 5 Jahren und 40,3% nach 10 Jahren. Die häufigste Implantat-bezogene zahntechnische Komplikation war der Schraubenbruch, mit einer 5-Jahres-Komplikationsrate von 10,4% und 20,8% 10 Jahre nach Eingliederung. Die häufigsten biologischen Komplikationen im Zusammenhang mit dem Zahnersatz war eine Hypertrophie oder Hyperplasie der Gingiva um den FSIGZE (jeweils 13,0% bzw. 26,0% nach 5 und 10 Jahren). Die häufigsten zahntechnischen Kronen-Brücken-Komplikationer des FSIGZE waren Abplatzungen oder Brüche der Verblendkeramik (33,3% nach 5 Jahren und 66,6% nach 10 Jahren).

Fazit: Biologische und technische Komplikationen nach Eingliederung von implantatgetragenen festem Zahnersatz bei Zahnlosigkeit (FSIGZE) erfolgen zunehmend im Laufe der Zeit als Folge von kontinuierlicher Belastungen und Materialermüdung. Diese Ereignisse müssen nicht zu einem Implantat-/ prothetischen Misserfolg führen, aber sie haben wesentliche Bedeutung für die Häufigkeit und Notwendigkeit von Reparaturen, für Zeitaufwand und Kosten für Arzt und Patient.