Es liegen derzeit wenige Ergebnisse zur geführten Implantatinsertion nach dem All-on-Four Konzept im Unterkiefer ohne Bildung eines Mukoperiostlappens vor. Es fehlen größtenteils auch Daten zu klinischen Ergebnissen nach Versorgung mittels sofortbelasteter präfabrizierter prothetischer Suprakonstruktionen. Daher waren die Ziele der Studie die Untersuchung und Dokumentation klinischer und röntgenologischer Ergebnisse sowie Komplikationen, die bei dieser Art der Versorgung auftreten können. Dazu wurden 16 Nichtraucher ohne systemische Erkrankungen (10 Frauen, 6 Männer, Durchschnittsalter 59 Jahre) mit ausreichend vorhandenem Knochenvolumen im Unterkiefer mittels geführter Chirurgie ohne Lappenbildung nach dem All-on-Four Prinzip behandelt. Die Implantat-Überlebensrate nach einer Beobachtungszeit von 12 Monaten betrug 90%. Es konnte beobachtet werden, dass kurze Implantate eine tendenziell höhere jedoch statistisch nicht signifikante Verlustrate aufwiesen (p=0,098). Der höchste gemessene krestale Knochenverlust betrug 1,07 mm, bei einem Mittelwert von 0,83 mm. Technische Komplikationen traten bei 15 Patienten auf und waren hauptsächlich durch Passungenauigkeiten zwischen der Suprakonstruktion und den Abutments bedingt. Daraus wird gefolgert, dass die Abformung der Implantate in situ einer Herstellung der Suprakonstruktion anhand der virtuellen Implantatpositionen vorzuziehen ist.