Das Ziel dieser Studie war es, ein neues Therapieverfahren für eine N. alveolaris inferior-Durchtrennung (IAN) vorzustellen, die kein Nerv-Transplantat erfordert.

Studiendesign: Der Nervus alveolaris inferior wurde nach der Entfernung eines bukkalen kortikalen Fenster isoliert. Die vernarbte Fläche oder das durch das Zahnimplantat verursachte Neurom wurde reseziert, so dass mit frischen Schnittenden des Nerven und der epineuralen Umhüllung entstehen. Wenn die ausgeschnittene Lücke zu breit für eine direkte Anastomose war, wird der einschneidende Nerv absichtlich 5 mm anterior des Foramen mentale eingeschnitten, um eine ausreichende Mobilisierung des distalen Stumpf des Nervus alveolaris inferior nach posterior zu ermöglichen. Die Nervenenden wurden dann direkt durch Verschieben des distalen Nervenanteils zum proximalen Stumpfende einander angenähert. Mit Hilfe von vier 10-0er epineuralen Nylon-Nähten wird die adaptierende Nervnaht abgeschlossen. Zum Schluß wird das kortikale Fenster mit Mikroplatten und Schrauben neu positioniert.

Ergebnisse: Mit dieser Technik konnten 3 Nerven ohne Nerventransplantat bei bis zu 10 mm großen Distanzen erfolgreich behandelt werden.

Fazit: Der große Vorteil dieser Technik ist, dass ein moderater Nervendefekt ohne Nervtransplantat erfolgreich anastomosiert werden kann, und zwar ohne Spannung zu erzeugen, auch wenn eine Überbrückung des fehlenden Nerven-Segment primäre nicht möglich erscheint.