Studienzweck: Der Test (a), ob und wann Knochen-Augmentationsverfahren notwendig sind und (b) welches das effizienteste Verfahren bei spezifischen klinischen Indikationen ist. Die Tests wurden in 3 Kategorien eingeteilt: (1) ein grösserer vertikaler oder horizontaler Knochenaufbau (oder beides); (2) in das Zahnfach nach Extraktion eingebrachte Implantate; (3) Implantate mit Fenestrationen.
Material und Methoden: es wurde eine ausgiebige Suche nach allen randomisierten, klinischen Versuche (RCTs) durchgeführt, welche die verschiedenen Verfahren und Materialien zur Knochenaugmentation für die Implantatbehandlung vergleichen, wobei die Dokumentation zumindest bis zum Einbringen der Aufbauteile reichte.
Sprachliche Einschränkungen wurden keine angewandt.
Die letzte elektronische Suche wurde am 1. Oktober 2005 durchgeführt.
Ergebnisse: Dreizehn RCTs von 30 potentiell in Frage kommenden Studien, die über die Resultate bei 332 Patienten berichten, eigneten sich dazu, hinzugezogen zu werden. Sechs Studien bewerteten die Techniken der vertikalen und/oder horizontalen Knochenaugmentation. Vier Studien bewerteten die Techniken des Knochenaufbaus bei Sofortimplantaten, und weitere 3 Studien bewerteten die Techniken bei Implantaten mit Fenestrationen.
Schlussfolgerungen: Ausgedehnte Knochentransplantationen bei einer extrem resorbierten Mandibula sind nicht begründbar. Knochenersatzstoffe können autogenen Knochen für das Sinuslift-Verfahren bei einem extrem atrophischen Sinus ersetzen. Sowohl gesteuerte Knochenregenerationsverfahren, als auch Distraktions-Osteogenese kann dazu verwendet werden, den Knochen vertikal zu erhöhen, jedoch ist unklar, welches die effizienteste Technik hiervon ist. Unklar ist ebenso, ob Augmentationsverfahren bei Einzelimplantaten notwendig sind, die sofort in frische Extraktionshöhlen eingebracht werden; Bereiche aber, die mit einer Membran + Bio-Oss behandelt wurden, zeigten eine höheren Gingivalsaum als jene Bereiche, die lediglich mit Membranen behandelt wurden. Vermehrt konnte Knochen bei Fenestrationen mit nichtresorbierbaren Membranen, als um jene, die ohne Barrieren regeneriert werden; es bleibt jedoch weiterhin unklar, ob dieser Knochen dem Patienten einen Vorteil bietet. Bone Morphogenic Proteins (BMP´s) mögen die Knochenformation um die mit Bio-Oss augmentierten Implantate verbessern, aber es gab keinen zuverlässigen Nachweis, der die Effizienz anderer Stoffe, wie z.B. thrombozytenreiches Plasma, (PRP) in Verbindung mit der Implantatbehandlung belegt.