Die prophylaktische Antibiotika-Gabe und Implantatverlust: eine Meta-Analyse


Chrcanovic BR1, Albrektsson T, Wennerberg A. 
J Oral Rehabil. 8. Juli 2014 doi:. 10.1111/joor.12211. [Epub ahead of print]

Ziel:Inhalt dieser Meta-Analyse war die Fragestellung, ob die prophylaktischen Antibiotika-Gabe irgendwelche positiven Auswirkungen auf die Verlustrate und die Häufigkeit postoperativer Infektionen im Zusammenhang mit Implantatversorgungen bei gesunden Personen besitzt.
Material und Methoden:
Im März 2014 wurde eine elektronische Suche ohne Zeit-und Spracheinschränkungen nach klinischen Studien am Menschen, randomisierte oder nicht, vorgenommen. Die Suchstrategie ergab 14 Publikationen. Die I2-Statistik wurde angewendet, um den Prozentsatz der Gesamtabweichung zwischen den Studien durch Heterogenität herauszufinden. Die inverse Varianz-Methode wurde mit einem entweder festen oder zufälligen Effekt-Modell verwendet, in Abhängigkeit von der Heterogenität der Studien. Die Schätzungen des relativen Effekts wurde über das Risiko-Verhältnis (RR) mit 95% Konfidenzintervall ausgedrückt. Sechs Studien wurden mit einem hohem Risiko eingestuft, tendenziös zu sein, während eine Studie mit moderatem Risiko, und sechs Studien mit einem geringem Befangenheitsrisiko eingestuft wurden.
Ergebnisse
Die Analyse bezüglich des Hauptpunkts zeigte, dass der Unterschied zwischen den Verfahren (Gabe gegenüber nicht-Gabe von Antibiotika) signifikanten Einfluss auf die Implantatverlustrate hatte (P = 0,0002) mit einem RR von 0,55 (95% CI 0,41 – 0,75). Die Zahl der Patienten, die eine Antibiotikaprophylaxe erhalten mussten (NNT), um einen Implantatverlust zu verhindern, lag bei 50 (95% CI 33-100).
Es gab keine erkennbaren erheblichen Auswirkungen der prophylaktischen Antibiotikagabe auf das Auftreten von postoperativen Infektionen bei gesunden Patienten (P = 0,520). Eine Sensitivitätsanalyse ergab keine anderslautenden Ergebnisse, wenn Studien, die mit hohem Verzerrungspotenzial eingestuft worden waren, ausgeschlossen wurden.
Die Ergebnisse sollten aufgrund der Anwesenheit mehrerer Störfaktoren in den eingeschlossenen Studien mit Vorsicht interpretiert werden.

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 10 August 2014