Ziel:
Alendronat-Natrium (Fosamax; Merck; Whitehouse Station, NJ) ist ein Zweitgeneration-Bisphosphonat, das bei Personen mit Osteoporose zur Reduzierung der Knochenresorption sowie zur Verstärkung der Knochendichte breite Anwendung findet. Die Fähigkeit von Alendronat, systemischen Aufbau von Knochen zu bewirken, wirft natürliche Fragen über den Einfluss des Medikaments auf die Osteointegration von Zahnimplantaten auf.
Das derzeitige Wissen bezüglich der Auswirkung von systemischen Bisphosphonaten, insbesondere Alendronat, ist in allen 3 Phasen der Osteointegration unvollständig, und nur einige wenige Studien haben damit begonnen, die periimplantäre Resonanz des Knochens auf mit Alendronat beschichtete Implantate zu untersuchen.
Ziel dieser Studie ist die Bestimmung des Effekts von systemischer Alendronat-Therapie auf die Osteointegration von Zahnimplantaten basierend auf Entfernungs-Drehmomentwerten beim Hasen.

Material und Methoden:
Identische Titan-Zahnimplantate wurden nach einem standardisierten Chirurgieprotokoll in den bilateralen, distalen Femur und die proximale Tibia von 20 New-Zealand-white-Rabbits eingebracht (insgesamt 79 Implantate). Eine Woche vor Einbringen der Implantate erhielten 10 Hasen Dosen von Alendronat und weiterhin wöchentliche Dosen, 5 Wochen lang bis zur Einschläferung. Die anderen 10 Hasen bildeten eine unbehandelte Kontrollgruppe. Bei allen Implantaten wurden die Drehmomentwerte bei der Entfernung durch Verwendung eines Tohinichi 15-BTG Drehmomentschlüssels (Tohinichi Mfg Co, Ltd, Tokyo, Japan) bestimmt.

Ergebnisse:
Die Analyse der Drehmoment-Daten zeigte zwischen der Alendronat- und Kontrollgruppe im sowohl Femur- als auch Tibia-Bereich keine statistischen Unterschiede. Ein statistisch signifikanter Unterschied wurde jedoch in den Drehmomentwerten zwischen Femur- und Tibia-Bereich ungeachtet der Zugehörigkeit zur Medikamenten oder Nichtmedikamenten-Gruppe festgestellt.

Schlussfolgerung:
Insgesamt hatte eine oral dosierte Alendronat-Handhabung beim Hasen 6 Wochen nach enossärer Einbringung an Femur und Tibia keine signifikante Auswirkung auf die Drehmomentwerte bei der Entfernung eines Zahnimplantats.

Fazit:
Implantate.com-Kommentar
Mittlerweile gelten Bisphosphonate als Kontraindikation für chirurgische Eingriffe am Kieferknochen und damit auch für die Implantattherapie. Diese Studie dürfte damit eher anekdotenhaften Charakter haben.