In der vorliegenden Studie untersuchten wir den Schutz des
Zahnimplantats vor periimplantärer Entzündung mittels Verbesserung der
Weichteilgewebeadhäsion auf der Titanoberfläche. Es wurde poröses Titan
verwendet, um in der Höhe des transmukkosalen Implantatteils (dem
„Hals“), eine mikrostrukturierte 3-dimensionale Oberfläche zu schaffen,
die den Verbindungspunkt zwischen Implantat und Weichteilgewebe eng
abdichtete. Zellspezifische Adhäsionseigenschaften wurden herbeigeführt
mittels eines Adhäsionspeptids, stammend von einem Laminin-5, welches
an natürliche oder vernetzte PLL/PGA mehrschichtige Polyelektrolytfilme
(MPFs) befestigt war, die zur Beschichtung biomedizinischer Geräte
verwendet wurden. Das poröse Titan demonstrierte gute
Zelladhäsionseigenschaften, aber die Kolonisierung des Materials wurde
weiterhin durch eine Beschichtung mit Laminin-5 funktionalisierten MPFs
und besonders mit (PLL/PGA) (6,5)-PGA-Peptidfilme verbessert. Auf den
vernetzten Strukturen wurde die fokale Kontaktformation beobachtet, die
auf diesen Oberflächen die Zellverankerung reflektierte. Im Gegensatz
dazu formten die Epithelzellen dort, wo sie auf
Laminin-5-funktionalisierten natürlichen Filmen gesät wurden, lediglich
sehr diffuse fokale Kontakte, hafteten aber mittels hemidesmosomer
Formation.

In-Vivo-Experimente bestätigten, dass das poröse Titan durch
Weichteilgewebezellen kolonisiert wurde. Insgesamt zeigten die
Ergebnisse, dass die Mikrostruktur des Implantathalses, kombiniert mit
einer spezifischen bioaktiven Beschichtung, effiziente Wege zur
Integrationsverbesserung des Weichteilgewebes auf Zahnimplantaten aus
Titan bilden könnte, was die Implantate signifikant vor einer
periimplantären Entzündung schützen und die langfristige
Implantatstabilisierung fördern könnte.

Zitat: "die Mikrostruktur des Implantathalses, kombiniert mit einer
spezifischen bioaktiven Beschichtung, effiziente Wege zur
Integrationsverbesserung des Weichteilgewebes auf Zahnimplantaten aus
Titan bilden könnte."