ZWECK: Das All-on-4-Konzep®t wird in der Therapie zahnloser Unterkiefer verwendet. Jedoch überprüften nur wenige Studien den Effekt solcher Implantate auf den stützenden Knochen. Diese Studie diente zur Klärung der Druckunterschiede im periimplantären, kortikalen Knochen zwischen 2 Modellen mit 6 Implantaten und 8 Modellen mit 4 Implantaten bei einem Wechsel des Neigungswinkels basierend auf dem All-on-4-Konzept.

METHODEN: Basierend auf den Durchschnittswert der japanischen zahnlosen Mandibula wurden dreidimensionale Finite-Elementanalysemodelle konstruiert. Zwischen den mentalen Foramina wurden Implantate mit 13 oder 15 mm Länge eingebracht. Im 6-Implantate-Modell wurden die Implantate parallel eingebracht. Im 4-Implantate-Modell wiederum wurden die 2 anterioren Implantate parallel und die 2 posterioren Implantate parallel oder mit einer Neigung eingebracht. Die Implantate wurden mit einem Suprakonstruktion verblockt. Appliziert wurde ein Druck von 50 N auf die okklusale Fläche unter Im Fall A bei 2 mm distal von dem distalen Implantat, bzw. im Fall B beim distalen Ende der Suprakonstruktion. Gemessen wurde der maximale von-Mises-Druck auf den kortikalen Knochen.

ERGEBNISSE: Der Druck wurde um das hinterste Implantat auf der rechten Seite konzentriert. Unter Kondition A stieg der Druck mit 4 Implantaten und einer Vergrößerung in der Winkelbildung. Bei 45 Grad stieg der Druck um 23% im 6-Implantate-Modell. Unter Kondition B stieg der Druck mit 4 Implantaten, obwohl sich der Druck mit gesteigerter Winkelbildung verringerte. Bei 45 Grad minderte sich der Druck um 45% im 6 Implantate-Modell.

SCHLUSSFOLGERUNGEN: Die Verwendung von 4 Implantaten oder geneigten Implantaten steigerte den Druck auf den periimplantären kortikalen Knochen. Aber bei der Verbindung mit einem kurzen Cantilever minderten schräg eingesetzte Implantate die Belastung auf den periimplantären kortikalen Knochen.