STUDIENZWECK: Ein früher marginaler Knochenverlust um Zahnimplantate kann noch während der Knochenheilungsperiode und vor dem Stadium II/Chirurgie trotz Fehlen einer offensichtlichen Ursache, sowie ohne Kenntnis der Ätiologie dieses Knochenverlusts beobachtet werden. Diese Studie wurde konzipiert, um zu prüfen ob die Interleukin-1 Gen-Polymorphie mit einem solchen marginalen Knochenverlust um die Implantate vor dem Stadium II in Verbindung steht.
MATERIAL UND METHODEN: Bei 59 Patienten wurden einhundertund-dreiundvierzig Implantate eingebracht. Die Patienten wurden in zwei Gruppen eingeteilt: 1) Testgruppe: mit 1 oder mehrfachem marginalen Knochenverlust, welcher größer war als 0,5 mm; und 2) Kontrollgruppe: mit einer marginalen Knochenverlust-Resorption von weniger als 0,5 mm. Die Polymorphien der IL-1-Alpha und IL-1beta-Gene (IL-1A-889, IL-1B-511, und IL-1B+3954) wurden ermittelt durch Restriktionsfragmentlängen-Polymorphie unter Verwendung der Ncol-, AvaI-, und TaqI-Digestion nach Polymerase-Kettenreaktionen.
ERGEBNISSE: Die Häufigkeit von IL-1B-511 II/II war bei den Patienten mit frühem marginalen Knochenverlust aus der (+)-Gruppe signifikant höher als bei jenen aus der (-)-Gruppe (P < 0,05). Multiple logistische Regressionen zeigten, dass die OR von II/II gegenüber I/I+I/II der IL-1B-511-Genotyps 3,933 zwischen den 2 Gruppen betrug. Der Unterschied war statistisch signifikant (P < 0,05). Es gab keinen signifikanten Unterschied innerhalb der anderen Risikofaktoren.
SCHLUSSFOLERUNGEN: Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass der IL-1B-511 II/II Genotyp beim Menschen in Verbindung mit frühem marginalem Knochenverlust um die Implantate steht.
Fazit: Vorheriges Messen senkt die Erwartungen.